Lörrach Ein Schmuckstück in Haagen

Die Oberbadische
Mit bunten Luftballons wurde die Eröffnung der Alten Schule Haagen als Kindertagesstätte gefeiert. Foto: Peter Ade

Kitas: Viel Lob bei später Eröffnungsfeier / Vorerst zwei Träger unter einem Dach

Bunte Luftballons stiegen zur Eröffnungsfeier der Kindertagesstätte an der Röttler Straße in den Haagener Himmel – gleichsam Ausdruck der Freude über ein gelungenes Werk, das sich die Stadt 4,3 Millionen Euro kosten ließ.

Von Peter Ade

Lörrach-Haagen. Im Oktober 2015 wurde der Standort der leer und unter Denkmalschutz stehenden alten Schule an der Hauinger Straße für die Einrichtung einer neuen Kita festgelegt. Im Juli 2017 genehmigte der Gemeinderat die Planung und Kostenberechnung für Sanierung und Umbau des Gebäudes. Die Bauarbeiten starteten im Juli 2018. Bezugsfertig war das Haus im September 2020. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Eröffnung erst am Montag durch Oberbürgermeister Jörg Lutz, Ortsvorsteher Horst Simon, einige Stadt- und Ortschaftsräte, das Architekturbüro Moser sowie die Leitung des Kindergartens.

Die neue Kindertagesstätte soll den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen in Haagen wie auch in Hauingen und Brombach mittelfristig decken und somit die Betreuungssituation für die Familien in den nördlichen Ortsteilen attraktiver machen.

Auf zwei Ebenen

Die Entwurfsidee bestand darin, das 1883 als Schulhaus fertiggestellte und unter Denkmalschutz stehende Gebäude von seinen rückwärtigen, im Laufe der Zeit errichteten An- und Umbauten wie Sanitäranlagen, Treppenanlage sowie Raumeinbauten zu „befreien“ und die für die neue Nutzung als Kindertagesstätte zusätzlich notwendigen Flächen als zweigeschossiges Volumen anzubauen.

Der Anbau wurde in Holztafelbauweise entsprechend den Energierichtlinien der Stadt Lörrach ausgeführt. Der Wert beschreibt ein Gebäude, das nur 55 Prozent so viel Energie benötigt wie ein vergleichbarer Neubau.

Unter freiem Himmel war Lutz voll des Lobes für ein „wunderschönes Gebäude“. Alte und neue Bausubstanz harmonierten vorzüglich und gereichten zu einem Schmuckstück des mittlerweile 4000 Einwohner zählenden Ortsteils. „Das Geld ist gut investiert“, erklärte das Stadtoberhaupt.

Übergangsweise wird das Gebäude von zwei Trägern gemeinsam genutzt: Es gibt die neue städtische Kita mit zwei Gruppen und den evangelischen Kindergarten, ebenfalls mit zwei Gruppen. Nach Fertigstellung des Neubaus des evangelischen Kindergartens wird dieser in seine neuen Räume umziehen. In der Alten Schule kann dann eine städtische Kita mit fünf Gruppen betrieben werden – im Erdgeschoss drei Krippengruppen, im Obergeschoss zwei Kindergartengruppen.

Lutz: „Gute Lösung“

Lutz nannte es eine „große Herausforderung“, dass zwei Träger unter einem Dach mit unterschiedlichen pädagogischen Konzeptionen zusammenarbeiten. Er würdigte ausdrücklich das konstruktive Miteinander aller Beteiligten und sprach von einer guten Lösung.

Die beschriebene Harmonie betonten übereinstimmend Andre Grunert als Leiter der städtischen Kita und Gisela Bühler als Kindergartenleiterin. Namens des Elternbeirats freute sich Christin Hanemann über das gelungene Projekt mit aktuell 45 Kindern im evangelischen Kindergarten und 30 in der städtischen Kita.

Simon bezeichnete das neue Haus als einen Ausdruck der dynamischen Entwicklung des Ortsteils. Humorvoll erinnerte er an die Zeit „wie es früher war“, als der Haagener Kindergarten sein Domizil in der „Spinni“ hatte.

Die leitende Ordensfrau unternahm seinerzeit Spaziergänge mit bis zu 60 Kindern. Alle mussten sich an einem Seil festhalten – am Ende die ehrenamtlich arbeitende Putzfrau, die genau darauf achtete, dass unterwegs kein Kind verloren ging.

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