Lörrach Ein Stadtplan für die Zukunft

Denis Bozbag
Amandine Tupin und Hartmut Schäfer bei der Vorstellung des Projekts. Foto: Denis Bozbag

Mitmach-Projekt: „fairBRAUCHer-Gruppe“ sucht Helfer für Kartierung nachhaltiger Orte in Lörrach.

Lörrach - Wo sind in Lörrach Bioläden, soziale Treffpunkte oder Umweltinitiativen zu finden? Welche lokalen Unternehmen produzieren nachhaltig? Dies soll künftig ein Stadtplan für Bürger und Touristen sichtbar machen.

"Enkeltaugliche" Stadt

Die Initiatoren des Projektes, Amandine Tupin vom BUND und Hartmut Schäfer von der Plattform „fairNETZt“, stehen für den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer lebenswerten, „enkeltauglichen“ Zukunft in der Stadt. „Viele soziale Initiativen und nachhaltige Unternehmen auf lokaler Ebene fallen im kommerziell geprägten Stadtbild kaum auf“, beklagte Schäfer beim gestrigen Pressegespräch im Café „Delikaktus“. „Unser Mitmach-Projekt soll deshalb bis zum Zukunftstag am 15. Oktober einen digitalen und analogen Stadtplan der Möglichkeiten für Lörrach erstellen.“ Ziel sei es, mindestens 40 zukunftsfähige Unternehmen und Initiativen nach sechs Positivfaktoren zu bewerten und zu kartieren.

Diese Faktoren sollen einen Einblick in die wichtigen Themen von morgen geben und lauten: Natürlichkeit und Erneuerbarkeit für Umwelt und Ressourcen, Fairness und Menschlichkeit für Soziales und Kultur sowie Solidarität und Transparenz für Wirtschaft und Politik.

Jede Bewertung wird nach folgendem Qualitätsmuster abgegeben: Positive Bewertungen sind eingeteilt in Projekte mit visionärem, fortgeschrittenem und erste Schritte zum Wandel hin machendem Charakter. Alle positiv bewerteten Unternehmen und Einrichtungen sind dabei auf der Karte für die Öffentlichkeit sichtbar, während die negativ beurteilten erst erscheinen, wenn explizit nach ihnen gesucht wird.

„Wir wollen niemanden vorführen oder schlecht machen“, betonte Schäfer und Tupin ergänzte: „Weniger gut bewertete Unternehmen sollen ermutigt werden, im Sinne der Nachhaltigkeit zu agieren und sich für die Region von ihrer besten Seite zeigen.“

Biohöfe, offene Werkstätten, freie Bildungsinitiativen

Die Idee eines nachhaltigen Stadtplans beruhe auf Helmut Wolmans interaktiver Karte von morgen, erläuterte Schäfer. Der gebürtige Mannheimer ist Initiator einer interaktive Online-Plattform. Diese verzeichnet nach dem Vorbild einer „Google Map“ Initiativen des ökologischen Wandels und nachhaltige Betriebe an einem bestimmten Wohnort. Dazu gehören unter anderem Biohöfe, offene Werkstätten, freie Bildungsinitiativen oder Gemeinschaftsgärten.

Man findet auf der Karte zudem Bewertungen anderer Nutzer – oder kann selber uneingeschränkt Einträge hinzufügen und Kommentare abgeben.

Der fertige Stadtplan soll von Stadt, Schulen und Einrichtungen in der Papierversion an Neubürger, Studierende, Touristen und Kunden abgegeben und in Restaurant oder Cafés ausgelegt werden, so der Plan der beiden Initiatoren.

Damit das Projekt erfolgreich vorankommt, sollen in einem Kick-Off Meeting freiwillige Helfer zusammenkommen und ihre Vorschläge einbringen. An der Versammlung können alle interessierten und engagierten Bürger teilnehmen, so Schäfer. Es werden Arbeitsgruppen gebildet und Aufgabenbereiche definiert. Man benötigt Teams für das Sponsoring, für die kreative Gestaltung der Karte sowie für die Akquirierung und Bewertung von potenziellen Unternehmen und Initiativen, die kartiert werden.

  • Kick-off Meeting am 18. Februar von 18 bis 20 Uhr im Café Delikaktus, Rainstraße 4a, mit Helmut Wolman aus Mannheim

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