Lörrach Ein unheimlicher Leuchtturm

Regine Ounas-Kräusel
Der alternde Josiah Tollifsen und seine blutjunge Frau Rowena Foto: Regine Ounas-Kräusel

Premiere: Laientheater „S’ Bühneli“ meldet sich mit einem Thriller zurück / Rollen lebendig umgesetzt

Mit dem Thriller „Der Geisterleuchtturm“ feierte das Lörracher Laientheater „S’ Bühneli“ am Freitag Premiere. „S‘ is Zit, s‘ is Bühneli-Zit“, rief der zweite Theatervorsitzende Rainer Sautter den Zuschauern im gut besetzten Saal zur Begrüßung und erntete stürmischen Applaus: Das Publikum, in dem viele Fans saßen, genoss nach langer Zeit wieder einen Theaterabend ganz ohne Corona-Einschränkungen.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Die Handlung: Der alternde Josiah Tollifsen heuert mit seiner schönen jungen Frau Rowena auf einem einsamen Leuchtturm an. Doch statt der trauten Zweisamkeit entspinnt sich eine vertrackte Dreiecksgeschichte, denn ihm wird der junge Assistent Brandon Aynesworth zur Seite gestellt. Außerdem geschehen auf dem Leuchtturm unheimliche Dinge.

Chaos herrscht im Leuchtturm, als Josiah bei der Ankunft energisch seine Koffer abstellt: ein umgeworfener Stuhl, ein Schiffstau am Boden, auf dem Küchentisch liegt ein Gewehr. Seine Frau Rowena sinkt verzweifelt auf dem Sofa zusammen, begehrt wütend auf: „Das ist keine Insel, das ist nicht Capri, das ist ein einsamer Felsen!“ Sie will tanzen, ausgehen, leben.

Dann findet sie auch noch einen unheimlichen Brief in der Schreibmaschine: Von Dämonratten und Riesenkrähen, die Singvögel in den Tod locken, ist da die Rede.

Eine turbulente Geschichte beginnt, bei der die Zuschauer so manche Schrecksekunde erleben, aber auch viel zu lachen haben. Sphärische Klänge lassen das Trio mitten im Leuchtturmwärter- und Beziehungsalltag aufhorchen. Ein dumpfes Grollen im Hintergrund spüren auch die Zuschauer hautnah, denn ein Teil der Sitze vibriert dank eines „Bodyshakers“ mit.

Am Anfang ist es Josiah, der seine Frau Rowena beruhigt: Sie höre da nur den Wind, sagt er und schließt mit einem Seil die Leuchturm-Luke. Doch bald wendet sich das Blatt: Panisch stürzt er zur Tür herein – oben im Leuchtturm hörte er Schritte. Nach einem Getümmel im Dunkeln liegt er angeschossen am Boden. Jetzt wiegelt seine Frau ab: Es tue doch gar nicht so weh?

Langsam schleicht sich die Frage ein, ob da in Wirklichkeit der Geist der Gattin des letzten Leuchtturmwärters, der in der Einsamkeit verrückt geworden ist, sein Unwesen treibt.

Die fünf Schauspielerinnen und Spieler setzen ihre Rollen souverän und lebendig um: Thomas Schulte spielte den anfangs etwas snobistischen und später um Fassung ringenden Josiah, Chriselle Ranc als Rowena beherrschte die Kunst des Blicks von schmachtend bis giftig, Joachim Geiser gab den Assistenten mit prahlerischem, aber auch etwas tolpatschigem Gehabe, Hendrik Wokettel schwebte als Geist herein. Große Klasse war Kerstin Kapfer als charakterstarke Hafenratte, die für Ordnung sorgte.

Das Team um Stephan Färber sorgte für Licht, Ton und Effekte: Blitze zuckten, und Nebel waberten da auch im Zuschauerraum.

Mit viel Liebe zum Detail waren Kostüme, Frisuren und Make-up der Darsteller gestaltet.

Die Pause genossen die Zuschauer bei Snacks, Getränken und Gesprächen im stilvollen Foyer des Theaters. Auch das gehört zu einem Theaterabend im Bühneli.

Spieltermine: „Der Geisterleuchtturm“ beim Theater „S’Bühneli“, Lörrach, Brombacher Straße 3: 9., 10., 16., 17. und 31. Dezember, jeweils ab 20 Uhr; Weitere Termine unter www.buehneli.de.

Karten: 18 Euro, Ermäßigungen für Studenten, Schüler, schwerbehinderte Menschen, Kinder und Gruppen.

Vorverkauf: Tel. 07621/ 43331 (Donnerstag 15 bis 17 Uhr, Freitag 17 bis 19 Uhr und Samstag 17 bis 19 Uhr) und an den bekannten Vorverkaufsstellen.

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