Lörrach Eine Chance und keine Konkurrenz

Markus Greiß
Möchten in Hauingen zusätzliche Impulse setzen (v.l.): Isabell Schäfer-Neudeck, Simone Ernsting und Bernhard Höchst. Foto: Markus Greiß

Bürgerinitiative: „Lebendiges Hauingen“ will den Wandel im Ortsteil aktiv mitgestalten.

Lörrach - Hauingens Gesicht wird sich in den nächsten Jahren mit dem Bau des neuen Zentralklinikums und der Erschließung neuer Baugebiete wandeln. Vor diesem Hintergrund haben sich vor Jahresfrist interessierte Bürger in der Initiative „Lebendiges Hauingen“ zusammengetan.

Laut einer Mitteilung möchten sie „den Wandel aktiv und gemeinsam mit bereits bestehenden Akteuren und Vereinen mitgestalten“ und „Menschen ansprechen und zusammenbringen, die sowohl innerhalb als auch jenseits bewährter Strukturen ihre Ideen und ihr Können für Hauingen zur Verfügung stellen möchten.“ So wie Simone Ernsting, die nach ihrer Pensionierung Ende 2017 als engagierte Großmutter die Idee hatte, ältere Menschen mit Zeit und junge Eltern mit Kinderbetreuungsbedarf im Dorf zusammenzubringen.

Initative will wichtige Akteure einbinden

Diese Idee ist wegen organisatorischer Schwierigkeiten bisher nicht realisiert worden, wie sie im Gespräch erklärte. Die zugrundeliegende „Idee des Vernetzens“ soll aber für den Ort weiterentwickelt werden. Die Initiative möchte dabei wichtige Akteure einbinden und hat sich bereits mit Ortsvorsteher Günter Schlecht, weiteren Ortschaftsräten, Vertretern der Stiftung Kunz, des Frauenvereins Hauingen und der Pfarrei sowie Bürgern zu drei runden Tischen getroffen.

Ortschaftsrat wünscht sich Integration in die bestehenden Strukturen

Das Engagement stößt dort auf offene Ohren, der Ansatz jedoch nur teilweise. Der Ortschaftsrat freue sich über engagierte Leute, würde sich aber deren Integration in die bestehenden Strukturen wünschen, etwa in die vielen Hauinger Vereine, so Ernsting.

„Lebendiges Hauingen“ schwebt aber etwas anderes vor: Man wolle die traditionellen Beteiligungsformen durch zivilgesellschaftliches Engagement und neue Möglichkeiten für Begegnungen ergänzen und zusätzliche Impulse für das Zusammenleben setzen, so der ebenfalls in der Initiative engagierte Bernhard Höchst. „Es möchten sich mehr Menschen einbringen, wenn sie sich angesprochen fühlen“, ist er überzeugt.

Als Beispiel für eine ansprechende Beteiligungsform hat „Lebendiges Hauingen“ für kommende Woche die Initiative „Murg im Wandel“ eingeladen, die in der eigenen Gemeinde ein Energiekonzept mitentwickelt hat. Durch die Vorstellung der Initiative soll ausgelotet werden, wie in Hauingen der „Resonanzboden“ für ähnliche Beteiligungsmodelle sei, so Höchst.

Isabell Schäfer-Neudeck äußerte den Wunsch, das Engagement als Chance zu verstehen und nicht als Konkurrenz. Bürger wollten mit „Lebendiges Hauingen“ Verantwortung für ihren Ort übernehmen und Bedürfnisse aufzeigen. Das Mandat liege aber beim Gemeinderat.

  Die Vorstellung der Initiative „Murg im Wandel“ findet am Mittwoch, 6. Februar, um 19 Uhr im Hauinger Kirchengemeindesaal, Steinenstraße 4, statt

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