Mehr als nur Pausenfüller
Die Pausenfüller sind keine Füller, sondern eigene Ein-Mann-Sketche. Thomas Wagner (Ulrike Krämer, CDU), Hansi Gempp (Vreni Hirt, SPD), Karl-Heinz Sterzel (Anton Hofreiter, Grüne) und Andreas Kuck (Fantasiefigur, Freie Wähler) greifen den Kommunalwahlkampf höchst amüsant auf.
Besonders gelungen: Das Stimmen-Finale. Damit es „bei den Stimmen wieder stimmt“, wird Chorleiterin Heidi Engler-Ludin (Andreas Kuck) engagiert. Und die verpflichtet die vier Pilsköpfe der Brauerei Lasser (Glattacker, Sterzel, Wagner und Philipp Buser). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Pilsköpfe machen nicht nur beste Werbung für den Lörracher Bierproduzenten. Ihr Beatles-Medley – einfach hörenswert.
Fleißig waren die Zunftmeister schon immer. Auf mindestens eine Handvoll Rollen bringen es alle neun, bis auf Nico Vogt in zwei Nebenrollen. Die Höhepunkte: Andreas Glattacker zieht nicht nur die Fäden als Zunftmeister und mit Peter Quercher als Programmchef. Überzeugend spielt er den Häuptling „Schneller-Entscheid-Lutz“ im indianischen Tipi-Dorf, das als Rathaus-Ausweichquartier während der Sanierung dient. Philipp Buser glänzt als asiatischer Rezeptionist im Steigenberger-Hotel. Einfach genial.
Karl-Heinz Sterzel kann Bundeskanzlerin
Andreas Kuck könnte auch im wahren Leben Pöstler sein, so überzeugend kommt er in der Lörracher Post rüber. Hansi Gempp gefällt besonders gut in der Rolle „Alte Frau“– auf der OB-Stadtrundfahrt oder als Schweizerin in „Zimmer frei“. Karl-Heinz Sterzel kann Bundeskanzlerin und macht Angela Merkel alle Ehre. Klaus Ciprian-Beha sieht nicht nur aus wie ein echter Wildecker Herzbub, er brilliert auch als Sachse im Post-Sketch. Ralf Buser hat schauspielerisch enorm gewonnen und agiert überzeugend in der Doppelrolle als alte und junge Frau in „Zimmer frei“. Thomas Wagner ist der Newcomer der Zunft. Er kann fast alles spielen und brilliert als Neuhöfer-Avdic im Zelt-Rathaus, auch wenn ihm figürlich ein paar Zentimeter fehlen.
Auf der Bühne geht nichts ohne diejenigen hinter den Kulissen. Als Souffleusen unterstützen Andrea Rümmele und Ellen Quercher. Die von Wolfgang Krell gemalten Kulissen bauten Andreas Kühn, Fabian Weis und Hans-Werner Schuldt. Hergerichtet werden die Aktiven von Lilo Benz und Mary Fazis (Maske). Für die Technik sind Lukas Grussenmeyer und Nico Vogt verantwortlich. Peter Quercher ist die ordnende Hand in der Administration. Der Kartenverkauf obliegt Susanne Grussenmeyer. Für die Musik sorgt die Band „The Nightshadows“ mit ihrem Chef Rolf Hauser. Bei Bärbel Jung wird die Bar im Obergeschoss nach der Show zum beliebten Treff.
Nicht zu vergessen die Zundelgirls mit ihrer frischen, gut choreografierten, ja fast artistischen Tanznummer.