Lörrach Einsturzgefährdete Kirche St. Peter soll gerettet werden

Peter Ade
Das Foto zeigt (v. l.) Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Ulrich Bellot, Stadtpfarrer Thorsten Becker, Teamsprecherinnen Christine Sommer und Rosi Brunner, Diakon Ralf Ochs, Statiker Bernhard Sandmann. Foto: Peter Ade

Dachsanierung: Kirche bleibt Jahre geschlossen. Pfarrer sieht Kosten bei 2,4 Millionen Euro.

Lörrach - Bekommt die Kirche St. Peter ein neues Dach oder gibt’s am Ende ein Dach über dem unter Denkmalschutz stehenden Dach? „Nichts ist bis jetzt entschieden“, betonte Pfarrer Thorsten Becker gestern bei der stark besuchten Gemeindeversammlung.

Fest steht: Das 1965 eingeweihte Gotteshaus in der Nordstadt darf seit zehn Monaten nicht mehr betreten werden (wir berichteten). Im Lauf der Jahre – das haben aktuelle Untersuchungen ergeben – ist immer wieder Wasser durch die Dachhaut gedrungen und hat den eingebauten Sigmarstahl (Spannstahl) beschädigt.

Im Juni 2018 haben Statiker die Dachkonstruktion untersucht und stellten fest: „Die akute Gefahr einer Einsturzes kann nicht ausgeschlossen werden.“ Im Juli wurde die Kirche deshalb geschlossen. Daran wird sich wohl auch in den nächsten vier Jahren nichts ändern.

Seit der Schließung wurden und werden Alternativen für eine mögliche Sanierung besprochen. Der Statiker Bernhard Sandmann erläuterte die Sachlage. Pfarrer Becker und Diakon Ralf Ochs unterstrichen die intensive Diskussion in den Gremien der Pfarrei. „Die vorgestellten Pläne stellen uns in pastoraler und ökonomischer Hinsicht vor immense Herausforderungen.“ Es werde kein einfacher Weg sein, St. Peter zu sanieren“, beschrieb Becker vor allem die zu erwartende finanzielle Belastung.

Nach gegenwärtigen Berechnungen belaufen sich die Kosten auf 2,4 Millionen Euro. „Das Geld können wir als Kirchengemeinde unmöglich stemmen“, erklärte der Hausherr. Schon jetzt könne aber gesagt werden, dass die Erzdiözese ein Drittel übernehmen werde.

Ein weiteres Drittel steuert „Freiburg“ als zinsloses Darlehen bei, das die Pfarrei Lörrach-Inzlingen über Jahre hinweg „abstottern“ müsste. Etwa 800 000 Euro könnten über Spenden beigesteuert werden. Becker brachte das Stichwort „Fundraising“ ins Gespräch: „Darüber muss in den nächsten Wochen diskutiert werden.“

Diakon Ochs sieht in der Herausforderung der Dach- und Kirchensanierung eine „große Chance zu neuem Aufbruch in der Gemeinde“ mit ihren derzeit 2365 Mitgliedern. Er lud die Gläubigen zur Bildung einer „Zukunftswerkstatt 2030“ ein, bestehend auf Kritik-, Utopia- und Umsetzungsphase. „Wir werden die Pfarrei St. Peter bleiben“, appellierte der Diakon, die Flinte angesichts der bevorstehenden gewaltigen Aufgaben nicht ins Korn zu werfen. „Es braucht die Perspektive und die Zusammenarbeit aller“, unterstrich Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ulrich Bellot. Wörtlich: „Aufgeben wäre das falsche Signal.“

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