Lörrach Endlich wieder musizieren

Gottfried Driesch
Die Stadtmusik bot unter Ulrich Winzer ihr gewohnt hohes Niveau. Foto: Gottfried Driesch

Stadtmusik: Erstes Konzert seit sechs Monaten / Serenade im Rosenfelspark

Lörrach - Die Stadtmusik Lörrach meldete sich höchst eindrucksvoll zurück. Nach langer Corona-Zwangspause spielte die Jugendformation „Orchester-Teenies“ und das Aktivorchester am Sonntag im Rosenfelspark zu einem Serenadenkonzert auf.

Das Interesse des Publikums war riesengroß. Da es nur eine beschränkte Anzahl von Plätzen gab, sollten sich alle Besucher auf der Homepage der Stadtmusik anmelden und registrieren (wir berichteten). Bereits am Sonntagvormittag hieß es dort: „Die Anmeldung für das Konzert im Rosenfelspark ist abgeschlossen.“

Aber bitte mit Abstand

Wie der Vorsitzende der Stadtmusik, Daniel Gramespacher, sagte, hätten sich 200 Zuhörer online registriert. Damit sei die Platzkapazität restlos ausgeschöpft gewesen.

Alles war etwas anders als gewohnt. Um zwischen den Musikern genügend Abstand zu gewährleisten, wurde nicht in der Konzertmuschel, sondern gegenüber vor dem Rosenfels gespielt. Genau wie beim Chorgesang sind auch Blasmusiker durch das Coronavirus besonders gefährdet.

Alle Vorsichtsmaßnahmen taten der guten Laune und dem Genuss aber keinen Abbruch. Das Teenie-Orchester der Stadtmusik unter der Leitung von Ellen Ernst spielte mit viel Freude die „Queenwood“-Ouvertüre von Anne McGuinty. Neben dem bewegten Beginn begeisterte der lyrische Mittelteil.

Besonders die Blechbläser kamen bei „The Avengers“ von Alan Silvestri zur Geltung.

Äußerst unterhaltsam und glänzend gespielt war das Werk „Ten Masters in two minutes“ in einem Arrangement von Timothy Loest. Bekannte Melodien von Beethoven, Schubert, Rossini und anderen erklangen in einem bunt gemischten Medley. So ging es von „Freude schöner Götterfunke“ über einen Can Can von Offenbach bis zu „Tochter Zion freue dich“. Mit „Procession for a new Day“ von James Swearingen hatte die Dirigentin ein schönes symphonisches Werk ausgesucht. Die Teenies spielten als Zugabe das allseits bekannte „O happy Day“ von Edward Rimbault.

Hauptorchester in Bestform

Wie immer wurde das Aktivorchester der Stadtmusik von Ulrich Winzer geleitet. Die lange Pause war dabei nicht zu spüren. Seit dem letzten öffentlichen Auftritt der Stadtmusik beim Jahreskonzert im Januar haben die Musiker nichts von ihren Fähigkeiten eingebüßt. Erfrischend und flott erklang zunächst „Enjoy the Music“ von Thomas Doss. Die Geschichte „Der standhafte Zinnsoldat“ geht auf ein Märchen von Hans Christian Andersen zurück. David Postiguillo hat die drei Handlungsteile sehr überzeugend in Musik gefasst. Die Liebesgeschichte des Zinnsoldaten zu der Tänzerin wird zart und lyrisch geschildert. Der dritte Satz ist rhythmisch im Marschtempo angelegt.

Heftige Dissonanzen symbolisieren die Atomspaltung einer „kritischen Masse“. Todd Stalter hat dieses brisante Thema in Musik gesetzt.

An die russische Volksmusik angelehnt ist die „Old Russian Romances“ von Franco Cesarini. Dieser hat zumindest einen Teil seines Studiums in Basel absolviert. Die Musik schwankt von fröhlichen, tänzerischen Weisen bis zu schwerer melancholischer Musik. Den krönenden Abschluss bildete die „80er Kult(tour)“ von Thiemo Kraas. Kurze Passagen erinnerten an die Schlagermusik dieser Zeit. Als Zugabe erklang „Count on me“ von Bruno Mars in einem Arrangement von Ulrich Winzer.

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