Lörrach Engagement ohne Zwang

Die Oberbadische
Der Garten hinter dem Kamel-ion-Gebäude soll aufgewertet werden. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

HTG: Frank Braun und Gabriele Adam zur Finanzierung des Kamel-ion-Projekts

Die drei Campus-Schulen möchten sich mit eigenen Ideen für die Aufwertung des Kamel-ion-Gartens engagieren. Hierzu gehört auch die finanzielle Unterstützung des Unterfangens. Indes sei in der jüngsten Elternbeiratssitzung des Hans-Thoma-Gymnasiums (HTG) keineswegs beschlossen worden, jeder Schüler möge einen Betrag in Höhe von 20 Euro hierzu beitragen.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Dies betonten sowohl der Direktor des HTG, Frank Braun, als auch die Elternbeiratsvorsitzende Gabriele Adam. Sie reagierten damit im Gespräch mit unserer Zeitung auf einen Medienbericht vom Mittwoch, in dem dies behauptet wurde.

Zur Erinnerung: Die Sanierung des von der Bürgerstiftung erworbenen Kamel-ion-Gebäudes wurde durch Landesmittel aus dem Sanierungsgebiet „Baumgartner Straße“ bezuschusst – die Neugestaltung des rückwärtigen Bereichs wird dagegen nicht gefördert. Künftig sollen dort neue Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten für Schüler geschaffen werden.

30 000 bis 50 000 Euro wollen HTG und Hebel-Gymnasium gemeinsam mit der Theodor-Heuss-Realschule zu dieser Umgestaltung beitragen: sowohl durch Spenden als auch mit schulischen Aktionen. Für das HTG nannte Frank Braun einen Betrag zwischen 25 000 und 30 000 Euro als denkbare Größe, auch der HTG-Förderverein möchte sich am Projekt finanziell beteiligen.

Während der Elternbeiratssitzung erläuterte Lehrerin Claudia Kaiser Mitte Januar erstmals die Idee, dass Schüler mit ehrenamtlichem Einsatz einen Beitrag zur Aufwertung des Gartens leisten könnten – Engagement für eine Einrichtung, die seit vielen Jahren ihrerseits ehrenamtliche Arbeit für Schüler einbringt. Elternvertreter aller Klassenstufen haben diesen Vorschlag nahezu einstimmig unterstützt.

Braun erklärte gestern, dass aus der Erörterung dieses Ansatzes in keiner Weise ein verpflichtender Charakter für Schüler oder Eltern abgeleitet werde. Jedem stehe frei, ob und wie er sich beteilige.

Organisiert werden soll diese Spendenaktion über Gutscheine, für die Schüler einige kleinere Aufgaben und Arbeiten übernehmen – vom Einkauf für die Seniorin in der Nachbarschaft bis zum Mähen des Rasens oder vergleichbaren Tätigkeiten. Dies bedeute freilich nicht, dass von den Schülern das Einbringen bestimmter Beträge erwartet werde.

Auch das Verfahren, wie die Klassenlehrer diese Beiträge einsammeln, sei noch nicht einmal innerhalb der Schule besprochen worden. Auch hier gebe es unterschiedliche Möglichkeiten der Handhabung.

Gabriele Adam betonte, das gesamte Projekt stehe noch am Anfang, die Elternvertreter hätten an besagtem Abend zunächst ihre grundsätzliche Unterstützung für diese Idee signalisiert.

Richtig sei, dass womöglich die Formulierung im Protokoll des Elternabends, jeder Schüler solle versuchen, 20 Euro zu erwirtschaften, für sich genommen missverständlich aufgefasst werden könne, sagte Adam. Dies sei aber gleichwohl keineswegs ein verbindlicher Beschluss des Elternbeirats gewesen. Im Gesamtkontext sei klar, dass bei den Kindern und Jugendlichen nicht in jedem Einzelfall mit einer 20 Euro-Spende gerechnet werde. Wer sich nicht beteiligen möchte, müsse auch nichts beitragen, wer nur fünf Euro spenden wolle, könne dies ebenso gut tun. Gleichzeitig sind freilich auch höhere Spenden als 20 Euro möglich.

Ziel des gesamten Ansatzes bleibt es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, einen eigenen Beitrag für das Kamel-ion einzubringen und damit die Identifikation mit dieser wichtigen Einrichtung zu stärken.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading