Lörrach Entwicklung der Ortsmitte dringend gewünscht

Die Oberbadische
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Dialogsommer: Stadtspaziergang mit Oberbürgermeister Jörg Lutz durch Haagen

Auf seinem Stadtspaziergang durch den Ortsteil Haagen im Rahmen des „Dialogsommer“ traf sich Oberbürgermeister Jörg Lutz am Freitag mit etwa 30 interessierten Bürgern zum regen Austausch. Neben der gewünschten Entwicklung der Ortsmitte kamen auch der Verkehr, Neumatt-Brunnwasser und weitere Themen zur Sprache.

Von Willi Vogl

Lörrach-Haagen. Mit dabei waren Ortsvorsteher Horst Simon und Alexander Nöltner, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Stadtplanung. Externe Unterstützung bei der Entwicklung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts holt sich die Stadt beim Münchner Planungsbüro „Studio/Stadt/Region“, vertreten durch Andreas Bernögger. „Ziel des Konzept ist es, die unterschiedlichen Wünsche und Ideen aller lokalen Beteiligten einzubringen“, erläuterte dieser und nannte dabei ebenfalls zu bedenkende Aspekte wie globale Trends, Ökologie, soziale Aufgaben, Wohnbedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen und Gewerbeinteressen.

Bereits am Ausgangspunkt, an der Ortsverwaltung, entstand ein reger Meinungsaustausch über den baulichen und administrativen Bedarf. So nannte Horst Simon zuvorderst die Entwicklung der Ortsmitte mit Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs. Von anderen Teilnehmern wurden die Barrierefreiheit im Rathaus und der Ausbau des Servicebereichs genannt, um mehr Bürgernähe zu erlangen.

„Bausünde des Jahrhunderts“

Auf die Beschreibung der Verkehrsführung in Röttelnweiler mit fehlendem Zebrastreifen als „Bausünde des Jahrhunderts“ erwiderte Lutz: „Fußgängerübergänge und Zebrastreifen können leider nicht beliebig gesetzt werden. Wir nehmen jedoch die Wünsche mit.“

„Im Baugebiet Belist kehrt langsam Leben ein“, freute sich Nöltner. Das 5,6 Hektar große Areal bietet Raum für 220 Wohneinheiten. Die Investoren konnten sich bewerben und die Stadt somit Einfluss auf deren Konzepte nehmen. Ein Viertel der Bauanträge fehlt derzeit noch.

Simon erläuterte den Stand der Sanierungsarbeiten der Schlossberghalle. Für die Toiletten, das Dach und die Beleuchtung seien von den über drei Millionen bereits 2,2 Millionen Euro verbaut. Die Maßnahmen seien auf einen Zeitraum von sieben bis acht Jahren angelegt.

In der alten Schule sieht Lutz eine „gelungene Kombination von alt und neu“. Die alte Substanz bleibt weitgehend sichtbar. Die Schule wurde für 4,2 Millionen Euro durch einen Anbau erweitert, dessen grüne Plattenverkleidung aus einer Synthese von gepresstem Papier und Kunstharz besteht. Demnächst sollen der Kindergarten und der Evangelische Kindergarten mit jeweils zwei Gruppen ihre Arbeit beginnen.

Beim Quelle-Areal würde die Stadt seit langem gerne einen Lebensmittelladen ansiedeln. Bislang seien die Bemühungen an den privaten Eigentumsverhältnissen gescheitert. Andere Bewerber gäbe es immer wieder, allerdings möchte die Stadt hier laut Antje Schnacke-Fürst, Fachbereich Stadtplanung, die Ansiedelung von Vergnügungsstätten verhindern.

Höhere Bebauung bei Neumatt-Brunnwasser?

In der Frage des barrierefreien Umbaus der etwa 200 Lörracher Haltestellen für Busse zeichnete Lutz eine Zehn-Jahres-Perspektive. So manchem Teilnehmer geht dies zu langsam, zumal bei einer gleichzeitigen Fahrbahnverengung etwa an der Röttler Straße die Chance auf eine Verkehrsberuhigung ebenfalls auf die lange Bank geschoben werde.

Zukunftsmusik erklang beim Blick auf eine mögliche Bebauung des Areals Neumatt-Brunnwasser. Hier böte sich laut Lutz eine höhere Bebauung an. Ob in Verbindung damit Einzelhandel Sinn mache, werde angesichts der gewünschten Entwicklung der Ortsmitte ergebnisoffen geprüft.

Jörg Müller, Vorstand des SC Haagen und Stadtrat, plädierte dafür, die Bebauung des Areals und die gleichwohl notwendige Sanierung der Vereinsgebäude zeitlich zu entzerren. Im Übrigen sieht er in der Vereinsarbeit auch einen Beitrag zur Völkerverständigung: „Im SC spielen Menschen aus 19 Nationen. Besonders freut mich, das hier Syrer mit Israelis zusammen kicken.“ In unmittelbarer Nähe zum Vereinshaus sind die Häuser der Anschlussunterbringung. Das Zusammenleben der 150 Menschen dort ist laut Lutz weitgehend problemlos.

Weitere Informationen: www.zusammen.loerrach.de

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