Anders als St. Blasien oder Tegernau hat das Sturmtief „Burglind“ Lörrach nicht mit voller Wucht getroffen. Dennoch sind wohl mehr als 1000 Festmeter Holz im Lörracher Wald gefallen. Die genauen Schäden lassen sich noch nicht beziffern, da viele Wege unpassierbar sind. Die Aufräumarbeiten  werden noch Monate andauern und sind nicht ungefährlich.

Von Kristoff Meller
Lörrach. „Der Stadtwald ist glimpflich davon gekommen. Es sind vor allem viele Einzelwürfe – oftmals über Wege – oder mal drei, vier Bäume, aber nur wenige größere Flächen sind betroffen“, fasst Förster Berthold Köpfer, der für die Gemarkung Lörrach, Haagen und Brombach verantwortlich ist, zusammen.  Am Wochenende hat er sein Revier abgeradelt, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Es sei teilweise jedoch sehr mühsam  gewesen, und die betroffenen Stellen sind weit gestreut: „Wir werden noch drei bis vier Wochen benötigen, bis alle Wege wieder frei sind. Bis wir alles Sturmholz beseitigt haben, wird es noch zwei oder drei Monate dauern.“

Bei der Schadensbeseitigung gehen die städtischen Forstmitarbeiter nach Dringlichkeit vor: Zunächst wurde in der vergangenen Woche die Kreisstraße zwischen Ottwangen und der A98-Anschlussstelle Lörrach-Ost von umgestürzten Bäumen befreit, danach ging es an der Straße zwischen Brombach und der Kreuzeiche weiter. Dort wurden gestern die letzten Arbeiten direkt an der Straße durchgeführt, damit die vor allem bei Ortskundigen beliebte Verbindung noch am Dienstag wieder freigeben werden konnte. Nun folgen der Trimm-Dich-Pfad und beliebte Spazierwege  auf der Prioritätenliste.

Das Sturmholz lässt sich laut Köpfer aber nur langsam aus dem Wald holen: „Es steht teils unter großer Spannung, da muss man sehr vorsichtig vorgehen.“

„Bei Sturmholz herrscht immer Lebensgefahr, weil es unberechenbare  Kräfte beim Baum oder bei  ineinander verkeilten Stämmen und Stöcken geben kann“, bestätigt Christian Herbster. Er arbeitet  seit 40 Jahren im städtischen Forst. Gemeinsam mit seinen Kollegen Fabian Markmann und Karl-Heinz Haurin ist er seit einigen Tagen im Brombacher Wald im Einsatz, wo es viel zu tun gibt: „Wenn der Boden sehr nass ist und die Bäume eng stehen, gibt es bei Sturm oft einen Dominoeffekt. Ein Baum wird entwurzelt, fällt auf einen anderen und nimmt noch zwei, drei mit“, erklärt Karl-Heinz Haurin.

Sein Bruder Hans-Peter ist selbstständiger Unternehmer und unterstützt die städtischen Mitarbeiter mit seiner Zangenmaschine. Für die Stadt lohnt sich die Anschaffung solch großer Maschinen laut Herbster nicht: „Bei uns wären sie nicht das ganze Jahr ausgelastet, darum werden diese Arbeiten ausgeschrieben.“

Die nach Berthold Köpfers erster Schätzung rund 1000 Sturm-Festmeter können aber im Rahmen des normalen Hiebplans aufgefangen werden: „Wir können nur nicht die Sortimente machen, die wir geplant hatten, und auch der vor dem Sturm begonnene Hieb am Salzert ist erst einmal hinfällig.“