Lörrach „Erst mal ankommen und einleben“

Die Oberbadische

Bildung: Viertklässler kehren zurück an Lörracher Grundschulen / Freude bei Schülern und Lehrern

Lörrach - Die Lörracher Grundschulen kehren langsam zum Alltag zurück. Seit gestern werden die Viertklässler wieder zum Vormittagsunterricht empfangen. Wir besuchten Hebel-, Fridolin- und Schlossbergschule. Hier liegt der Fokus zunächst darauf, die Schüler wieder an einen geregelten Schulalltag zu gewöhnen.

„Schön, dass wir uns endlich wiedersehen“ – mit dieser Nachricht auf einer Tafel und einem gemalten Regenbogen wurde eine Gruppe Viertklässler in der Hebelschule willkommen geheißen. Darüber, dass nach den erweiterten Schulen, der Betrieb auch in den Grundschulen wieder begonnen hat, seien nicht nur die Schüler, sondern auch das Kollegium sehr glücklich, sagten Schulleiter Matthias Hartmann und Konrektorin Sonja Eiche im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir haben die Kinder sehr vermisst. Deswegen wollten wir sie auf besondere Art und Weise willkommen heißen.“

Schüler werden mit Luftballons und Applaus empfangen

Zu den Klängen von „Happy“ von Pharrell Williams wurden alle Schüler persönlich mit Luftballons und Applaus der Schulleitung auf dem Pausenhof empfangen.

Drei Schulstunden fanden für die 64 in Neuner- und Zehnergruppen aufgeteilten Schüler statt, wobei die Ankunfts-, Unterrichts- und Pausenzeiten für alle Gruppen zeitlich versetzt waren. Im Schulgebäude wurden die nötigen Hygienemaßnahmen getroffen: Maskenpflicht auf dem Flur, getrennte Treppenhäuser und auf den Boden gemalte Kreise, die den Kindern auf dem Pausenhof einen Eindruck für den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand vermitteln sollten.

Leistung steht erst einmal nicht im Fokus

Auch der Unterricht selbst, sei laut Hartmann ein wenig anders: Die Kinder haben persönliche Arbeitspläne, die mit den Lehrern durchgegangen werden. Leistung stehe aber nicht im Fokus. „Die Kinder sollen sich erst einmal wieder an einen geregelten Schulalltag gewöhnen.“

In den anderen Grundschulen lief der erste Tag ähnlich ab. Trotz der ungewöhnlichen Situation im Schulgebäude mit leeren Klassenräumen und Abstandsmarkierungen, überwog die Freude bei den Lehrern und den 79 Schülern der Fridolinschule, berichtete Schulleiterin Christine Mörth: „Die Kinder wollten unbedingt wieder zur Schule. Als pädagogischer Einstieg, sollten sie in den Klassen auch erst einmal erzählen, wie die letzten Monate für sie waren und sich untereinander austauschen.“

Unterrichtet werden Deutsch, Mathematik und Sachkunde

Gemäß den Anweisungen des Kultusministeriums gehe der Unterricht drei Schulstunden lang. Unterrichtet werden die Fächer Deutsch, Mathematik und Sachkunde. Aufgrund der kurzen Unterrichtszeit werde in der Fridolinschule auf eine große Hofpause verzichtet, um weitere Kontakte zu vermeiden. Stattdessen gebe es laut Mörth eine Frühstückspause im Klassenzimmer sowie kleine Bewegungsphasen in der Unterrichtszeit: „Die Hygieneauflagen lassen uns nicht viele Möglichkeiten. Es darf zum Beispiel auch nicht gesungen werden. Da liegt es an den Lehrern, ein wenig kreativ zu sein.“

Auch in der Schlossbergschule in Haagen liegt die Gestaltung der Pausen in den Händen der Lehrer. Falls möglich soll der Unterricht jedoch öfter draußen auf dem großen Gelände der Schule abgehalten werden – auch weil hier die Ansteckungsgefahr geringer sei als im Schulgebäude, erklärt Rektorin Silvia Burger. 38 Schüler – aufgeteilt in vier Gruppen – wurden hier begrüßt.

Burger findet, dass die Schüler gut mit dem Einhalten der Sicherheitsabstände zurechtkommen: „Die Kinder sind sehr aufmerksam, und dadurch, dass sie alle versetzt ankommen, wird das Ganze auch stark entzerrt.“ Im Unterricht versuche man, zuerst die Schüler einzugewöhnen und deren Wissensstände zu erfassen. Burger: „Stoff steht gerade noch nicht im Vordergrund. Die Devise lautet erstmal ankommen und einleben.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading