Lörrach Es  fehlt  ein  Platz  ohne  Konsumzwang

Die Oberbadische
Im Jugendtreff Tumringen wurden Ideen entwickelt, wie die Stadt für Jugendliche besser werden kann. Foto: Martina Proprenter Foto: Die Oberbadische

Bürgerengagement: Jugendliche sammeln beim „Future Lab“ Ideen zur Stadtentwicklung

Bisher kamen vor allem Erwachsene zu Wort, wenn es in den Denkwerkstätten des Zukunftsforums um die Zukunft der Stadt ging. Am Freitag lag erstmals der Fokus auf den Wünschen Jugendlicher. Fast 20 Teenager kamen in den Jugendtreff Tumringen und erarbeiteten Projekte, die ihr tägliches Leben besser machen sollen. Die eigentliche Arbeit aber beginnt erst.

Martina Proprenter

Lörrach. Mit der Kreativitätstechnik „Design Thinking“ der Universität Stanford waren innerhalb von nur einer Stunde aus unspezifischen Gedankenfetzen konkrete Pläne entstanden. Das Prinzip dafür ist denkbar einfach, wie Frank Leichsenring anhand der Leitfragen erklärte: Was läuft falsch und wo funktioniert es bereits besser? Gemeinsam mit Isabell Schäfer-Neudeck begleitet er die Denkwerkstätten und half auch den Jugendlichen dabei, Projekte zu entwickeln.

An vier Tischen wurde diskutiert und produktiv gestritten, unterstützt von der Jugendarbeit der Dieter-Kaltenbach-Stiftung.

Einige Themen kamen bei allen aufs Papier: Es fehlt an Plätzen, wo man sich spontan und ohne Konsumzwang treffen kann. Eine Lösung könnte ein Jugendhaus sein, ähnlich dem in Rheinfelden. Ein „Chillplatz“ in der Nähe des Jugendtreffs wurde bereits grob skizziert, als selbstverwalteter Ort mit Sitzbänken und vor allem „ohne Platzverweise“. Dieser könnte direkt mit einem anderen Projekt verknüpft werden, denn auch freies W-Lan und Trinkwasser in einem Park fehlt den Jugendlichen.

Mit einem „3-Punkte-Plan“ soll das Punktesystem bei Fahrtkarten modernisiert werden, da es derzeit „unlogisch“ sei, idealerweise sollen alle Jugendlichen kostenlos fahren dürfen. Ob und wie diese Ideen machbar sind, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Idealerweise arbeiten die Jugendlichen weiter an den Projekten und stellen diese dann am Zukunftstag im Oktober vor, hofft Leichsenring.

Vorhandenes sichtbar machen und mit Hilfe der Bevölkerung das noch Fehlende herausfinden ist das Ziel des Zukunftsforums Lörrach plus. Das erste Zukunftsforum 2017 hatte das Jahresthema „Wohnformen“, in diesem Jahr ist es „Die Kraft des Lokalen“. Träger sind die Stiftung Schöpflin und die 2015 gegründete Plattform Lörrach fairNETZt. Diese bündelt derzeit etwa 20 Initiativen, die sich laut Homepage etwa für eine „enkeltaugliche“ Zukunft Lörrachs einsetzen und die ganzheitliche Betrachtung von Problemstellungen unterstützt.   Termine: 19. Juli „open Lab“, 12. September vierte „Denkwerkstatt“ .

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