Lörrach Es ist ein Geben und Nehmen

Bernhard Konrad

Corona-Krise: Lebensmittel-Tausch-Aktion vor dem „Heimathafen“ in der Brühlstraße

Lörrach - Vor dem „Heimathafen“ hat am Dienstag eine Aktion Fahrt aufgenommen, die sowohl auf der Straße als auch in den sozialen Netzwerken Aufmerksamkeit erregt. Auf drei großen Biertischen werden Lebensmittel angeboten – umsonst. Mick Gäntzel und Natzge Schauliess haben dieses Geben und Nehmen im öffentlichen Raum initiiert.

Der Hotel- und Gastro-Betrieb an der Brühlstraße ruht derzeit – Corona-Zwangspause. Bei einem Blick in die Kühlschränke beschloss Gastronom Mick Gäntzel, intakte Lebensmittel, deren Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist, Bedürftigen zur Verfügung zu stellen – und bei dieser Gelegenheit die Aktion gleich noch auszuweiten.

„Hunger, aber kein Geld? Bedien Dich (nicht alles auf einmal. Denk auch an die anderen!)“ steht auf einer Tafel über den Tischen. Gleichzeitig werden all jene, die „zu viel gehamstert“ haben, aufgefordert, ihre überschüssigen Vorräte mit anderen zu teilen.

Die Initiative kommt gut an. Im Netz schlug sie nach kurzer Zeit hohe Wellen, unterdessen wurde die ungewöhnliche Offerte offenbar gerne angenommen: Am frühen Nachmittag waren die Tische bereits drei Mal leer geräumt worden, sagte Gäntzel auf Anfrage unserer Zeitung.

Ob das Unterfangen mit geltendem Recht zu vereinbaren sei, wisse er offen gestanden nicht, sagte er. Ihm gehe es darum, etwas zu tun, einen Beitrag in dieser Situation zu leisten.

Die kalten Temperaturen kämen der Aktion entgegen, gleichwohl werde der Tisch etwa jede halbe Stunde kontrolliert und gegebenenfalls Waren ausssortiert.

Am Abend werde er gegen 18.30 Uhr die restlichen Lebensmittel abermals begutachten. Haltbare Waren wie etwa Karotten sollen im Kühlhaus gelagert und am nächten Tag wieder zur Verfügung gestellt werden.

Falls ihm die Aktion aus juristischen Gründen untersagt werde, müsse er sie natürloch wohl oder übel beenden. Bis auf weiteres aber, so Gäntzel, wolle er dieses Angebot – ebenso wie die Kleideraktion vor dem Haus – beibehalten. Beendet werde sie von seiner Seite erst, wenn er schließlich aus betrieblichen Gründen sein Kühlhaus herunterfahre.

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