Lörrach Es läuft noch nicht rund

Bernhard Konrad
Die Diskussion rollt immer wieder auf Lörrach zu: der Radverkehr in der Fußgängerzone Foto: Kristoff Meller

Mobilität: Debatte übers Radfahren in der Fußgängerzone

Lörrach - „Die Stadt wird beauftragt, Fragestellungen zum Fahrradverkehr in der Fußgängerzone zu bearbeiten“: So vage blieb die vom Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossene Vorlage der Verwaltung, die dem Gremium am Dienstagabend vorlag.

Damit wird zum neuerlichen Impuls für die schon mehrmals geführte Velo-Debatte im Stadtzentrum zunächst keine Aussage getroffen. Denn: Für die CDU-Fraktion beantragte deren stellvertretender Vorsitzender Bernhard Escher die Umwandlung der gesamten Fußgängerzone in einen ausschließlich Fußgängern vorbehaltenen Bereich (wir berichteten).

Die Kommune weist in der von Fachbereichsleiter Klaus Dullisch verfassten Vorlage auf das breite Meinungsspektrum zur Sache, das zuletzt bei einem „Runden Tisch“ Anfang Juli zum Ausdruck gekommen sei. Die Sichtweisen reichten von „Wir haben eigentlich kein Problem“ über „Teilbereiche zu bestimmten Uhrzeiten sperren“ bis hin zur „Sperrung der Fußgängerzone – sofern eine sichere Alternativstrecke für Radler angeboten werden kann.“  Nun soll das Thema auch unter Berücksichtigung von ÖPNV und motorisiertem Individualverkehr weiterentwickelt werden, zudem flössen stadtplanerische und wirtschaftliche Aspekte ein.

Kurzum: Der Sachverhalt soll in ein größeres Konzept eingebunden werden – auf das die Stadt schon seit geraumer Zeit wartet. Ein Sachstandsbericht ist für den Herbst geplant. Klar sei, so Dullisch, „dass die Bearbeitung des Antrags für eine fahrradfreie Innenstadt nicht bis Ende der Sommerferien erfolgen kann.“

Diesen Ansatz trug letztlich eine breite Mehrheit des Gremiums mit, deshalb wurde der Antrag der CDU zunächst vertagt, „er bleibt aber aufgerufen“, sagte Fraktionsvorsitzender Ulrich Lusche. Christa Rufer (SPD) betonte die Bedeutung eines Gesamtverkehrskonzepts in diesem Zusammenhang ebenso wie Jörg Müller (Freie Wähler) und Günther Schlecht (SPD). Dieser wies nochmals auf die Fußgänger als vergleichsweise schwächste Verkehrsteilnehmer hin, auf die besondere Rücksicht zu nehmen sei. Er teilte die Zuversicht von Gerd Wernthaler (Grüne) für ein gutes Miteinander von Radlern und Fußgängern in der Fußgängerzone nicht. Wernthaler beschönige die tatsächliche Lage, sagte Schlecht.

Unglücklich zeigte sich Matthias Lindemer mit dem Antrag der CDU, weil er „ein weiteres Verbot“ bedeute. Matthias Koesler (FDP) hielt die gesamte Debatte für überzogen, weil sich „95 Prozent aller Radler korrekt verhalten.“

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