Bei der 68. Nobelpreisträgertagung in Lindau hatten fünf diesjährige Phaenovum-Landessieger die Gelegenheit, den Nobelpreisträger Steven Chu zu interviewen. Er erhielt 1997 den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung von Laserkühlverfahren in so genannten Ionenfallen. Im Kabinett von Barack Obama bekleidete Chu von 2009 bis 2013 das Amt des Energieministers und setzte sich für die Nutzung erneuerbarer Energie ein.
Herr Chu, haben Ihre Eltern und Ihre Schule Sie ermutigt, Wissenschaftler zu werden?
Ja, auf jeden Fall! Mein Vater war ein Chemieingenieur, und mein Großvater war ebenfalls Ingenieur. Aus diesem Grund hatte ich auch aus der Familie einen naturwissenschaftlichen Hintergrund. Meine Highschool war eine öffentliche Schule, die einige naturwissenschaftliche Programme angeboten hat. Dabei entdeckte ich mein Interesse an der Mathematik und der Physik.
Glauben Sie, ein Schülerforschungszentrum hätte Ihnen geholfen?
Ja. Ich denke, diese Institutionen sind etwas sehr Gutes, denn Sie bringen die Schüler weg von Schulbüchern und gleichzeitig findet eine enorme Wissensintensivierung statt. Dort forscht man auch in Teams und lernt dabei das wissenschaftliche Arbeiten. Das Klischee von Wissenschaftlern beschreibt ja, dass man alleine in einer dunklen Kammer arbeitet, was aber nicht unbedingt wahr ist. Forschen kann auch eine sehr soziale Erfahrung sein, vor allem, wenn man im richtigen Umfeld arbeitet.