Lörrach Stadtbusverkehr wird ständig optimiert

Kristoff Meller
 Foto: Kristoff Meller

Mobilität: Sachstandsbericht zum Stadtbusverkehr wird vorgestellt.

Lörrach - Einen ausführlichen Sachstandsbericht zu aktuellen Entwicklungen im Stadtbusverkehr wird Wolfgang Droll, Leiter Eigenbetrieb Stadtwerke, am Donnerstag im Betriebsausschuss vorstellen. „Überaus gut“ verkauft sich laut der Beschlussvorlage das „Ticket 4 Lö“ (Ein-Euro-Ticket).

Ticket 4 Lö

Dieses ist seit August 2019 gültig, und die Verkaufszahlen betrugen im Januar 7588 und im Februar 6513. Im März waren es bis zum Beginn des coronabedingten „Shutdowns“ 3935. Je Ticket werden damit vier Fahrten erworben.

Der Vertrieb ist laut Droll „mit einem großen personellen Aufwand seitens der Stadtwerke verbunden – „der Verkauf ist eine Lörracher Angelegenheit und nicht Sache des RVL.“ Im Dezember 2019 hatte das Regierungspräsidium Freiburg den Apotheken den Verkauf des Tickets untersagt (weil apothekenfremde Ware). Damit fielen wichtige Verkaufsstellen weg. Zum Teil konnten inzwischen neue gefunden werden, zum Teil haben andere die Kunden übernommen. Zurzeit gibt es 24 Stellen.

Entwicklung Linie 8

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 wurden die Fahrzeiten der Linie 8 geringfügig verändert. Mit dieser Verschiebung konnte laut Vorlage eine längere Wendezeit in Obertüllingen gewonnen werden, das ergebe eine deutlich verbesserte Fahrplanstabilität.

Anrufsammeltaxi

Die Arbeitsgruppe Verkehr des Seniorenbeirats hat angeregt, die Linienführung des Anrufsammeltaxi (AST) auf der Linie 8 in das Wölblingebiet dahingehend zu ändern, dass die Schleife in der anderen Richtung gefahren wird. Das sei aber nicht machbar, weil es bei der Mehrzahl der Haltestellen aus verkehrstechnischen Gründen nicht möglich sei, diese in der Gegenrichtung aufzustellen, so Droll.

Auch sehen die Stadtwerke keinen Bedarf für die Änderung, da es aufgrund der schleifenförmigen Linienführung schon heute möglich sei, beispielsweise von der Haltestelle „Senser Platz“ ohne umzusteigen in das Wölblingebiet zu fahren.

Das AST-Angebot wurde in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die monatliche Nutzungszahl liegt in der Regel laut Vorlage bei weit über 250 Fahrten. Die monatlichen Kosten betragen um 3000 Euro.

Ortsbuslinie 10

Die Ortsbuslinie 10 erfreut sich laut der Vorlage „weiterhin einer großen Beliebtheit“. Die monatliche Fahrgastzahl liegt in der Regel bei 600 bis 700 Personen bei kontinuierlich steigender Tendenz. Im November 2019 wurde der bisherige Höchststand mit 732 Fahrgästen gezählt.

E-Bus nur halbtags

Seit 14. Oktober 2019 wird auf der Linie 7 ein elektrisch angetriebener Bus der SWEG eingesetzt. Der Einsatz verlief bislang ohne Ausfälle, allerdings kann der Bus aufgrund seiner begrenzten Batteriekapazität nur halbtags eingesetzt werden (wir berichteten ausführlich).

Änderungen Buslinie 7

Stadträtin Sabine Schumacher (Linke) hatte gebeten zu prüfen, ob die Linie 7 stadteinwärts aus der Baumgartner- in die Schillerstraße verlegt werden könnte, damit der Bus nicht mehr aufgrund eines Rückstaus auf der Bahnhofstraße im ungünstigen Fall „quasi im Gleisbereich stecken“ bleibe und es dadurch zu gefährlichen Situationen komme.

Aus Sicht der Stadtwerke sollte die Linienführung beibehalten werden, da die Haltestellen in der Kreuz- und in der Baumgartnerstraße von großer Bedeutung für die Campus-Schulen seien, diese dann aber nicht mehr bedient werden könnten. Stattdessen sollte geprüft werden, ob die Sperrzeiten am Bahnübergang in der Brühl- und in der Bahnhofstraße beziehungsweise in der Baumgartnerstraße verlängert werden können. Dann könnten weniger Fahrzeuge in den Gleisbereich einfahren und der Rückstau würde kürzer ausfallen, so Droll. Unabhängig von der Präferenz werden die Stadtwerke beide Varianten mit der Verwaltung prüfen.

Änderungen Buslinie 9

Zur Anfrage von Stadtrat Matthias Lindemer (Freie Wähler) bezüglich der nur schwach nachfragten Buslinie 9 erklären die Stadtwerke: Nach interner Prüfung und in Abstimmung mit der SWEG könne man sich vorstellen, dass die Linie 9 nur noch im Stundentakt (bisher 30 Minuten) verkehrt. Die Bedienung des Salzerts mit Anschluss an die S-Bahn am Bahnhof Stetten in und von Richtung Basel werde nur noch einmal pro Stunde angeboten und zusätzlich erfolge eine Bedienung von Stetten-Süd, der Tram-Endhaltestelle an der Grenze sowie des Gewerbegebiets „Ob der Gaß“ innerhalb der freien halben Stunde.

Diese Schleifen werden zweimal pro Stunde gefahren. Denkbar wäre zudem die Mitnahme von bis zu zwei Fahrrädern im Bus Richtung Salzert.

Die Umsetzung wäre laut Droll zum Fahrplanwechsel im Dezember machbar. Zunächst werde die Linie 9, nachdem die Corona-Einschränkungen auf der S-Bahn aufgehoben sind, allerdings wieder nach dem alten Fahrplan halbstündlich fahren. Gründe dafür seien unter anderem die räumlichen Abstände im Fahrgastraum, die Einhaltung der Betriebspflicht und nur geringe finanzielle Einsparungen beim Stundentakt.

Dynamische Fahrgastinfo

Die Stadt plant die Einführung dynamischer Fahrgastinformationssysteme (DFI), die eventuell durch den Landkreis gefördert werden. Denkbar sei beispielsweise dass die Mittel als gezielte Impulse nur für Haltestellen mit sehr hohem Fahrgastaufkommen eingesetzt werden.

Der Einbau der Anlagen könne frühestens im Frühjahr 2021 erfolgen. Unabdingbare Voraussetzung sei die Ausstattung der Busse mit neuen Bordcomputern und integrierter Standortmeldung. Die SWEG hat inzwischen eine Anzahl Busse für den Einbau dieser Computer vorbereitet. Weitere werden folgen.

Personalsituation

Die „angespannte Personalsituation bei den Stadtwerken“ erlaubt es laut Droll nicht, die angekündigten weiteren Vorlagen wie vorgesehen zu bearbeiten. Deshalb soll ein Ingenieurbüro damit beauftragt werden, das Stadtbusliniennetz in den südlichen Stadtteilen – die Linien 7, 8 und 9 – zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Drei Büros haben bereits Angebote eingereicht.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading