Der über den Verein abgeschlossene Kredit wird inzwischen vom ehemaligen Vorsitzenden zwar weiterhin zurückgezahlt, das Geld, das er vom offiziellen Vereinskonto abgebucht hat, ist jedoch weg. Mit der Intention, Gewinne für den Verein zu erzielen, auch um damit Geld für den Neubau zu erwirtschaften, hat der ehemalige Vorsitzende mit dem Geld an der Börse spekuliert und es so verloren, legen Haas und Schmidt dar. „Er wollte, dass der Verein schuldenfrei dasteht.“
Schuldenstand rund ein halbe Million Euro
Letztlich hat dieses Vorgehen genau das Gegenteil bewirkt: Der Schuldenstand des Vereins beläuft sich inzwischen auf 520 000 Euro, ohne die Veruntreuung wären es gut 200 000 Euro weniger, schätzen Schmidt und Haas.
Wichtig ist es Schmidt, zu betonen, dass der Verein trotz der Misere finanziell über den Berg sei. „Wir werden es aber gerade so bewältigen.“ Allerdings ist der Haushaltsplan für 2022 und die Folgejahr „eng genäht“, sprich: Der Verein hat wenig finanziellen Spielraum.
Die Hoffnungen ruhen nun darauf, dass der privat genutzte Kredit über 120 000 Euro vom ehemaligen Vorsitzenden vollständig abbezahlt wird. Um die fehlenden 100.000 Euro vom Vereinskonto auszugleichen, sei zudem ein Überbrückungskredit in eben dieser Höhe aufgenommen worden. Ein Lichtblick ist für den Verein, dass die Baumaßnahmen am Schullandheim inzwischen abgeschlossen und auch vollständig „durchfinanziert“ sind. Das sei umso wichtiger, da der Verein durch Corona zuletzt heftige Einnahmeausfälle zu verkraften hatte, legt Schmidt dar.
Der Blick voraus
Man wolle nun in eine positive Zukunft starten, damit vor allem die inhaltliche Arbeit im Schullandheim wieder ins Zentrum rückt, für die der Verein die Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Ein erster Schritt dazu ist eine Satzungsänderung, die bei der Mitgliederversammlung kommende Woche beschlossen werden soll. Durch diese werden künftig Finanzentscheidungen des Vorsitzenden stark reglementiert. „Das schränkt meine Freiheiten ein, aber ich bin froh drum, dass ein Mehraugenprinzip garantiert wird“, sagt Schmidt.