Von Christian Pelzer Lörrach. Sängerinnen und Sänger des Gesangsvereins „Eintracht Rötteln“ gründeten im Rahmen der Projektarbeit „Lörrach singt“ im Jahr 2005 den Pop-, Gospel- und Jazzchor Soulfood. Mit einem Chorabend wusste dieser nun zu begeistern. Das für einen Chorabend ungewöhnliche Motto „We will entertain you“ erweckte einige Erwartungen, da Chöre eher statisch wahrgenommen werden. Gleich zu Beginn der Darbietungen wurde dann klar , was gemeint war. Nach dem Klassiker „The lion sings tonight“ wurden mit „MAH NA MAH NA“ und „Lulu’s back in Town“ zwei Titel aus dem Repertoire der Muppets-Show zum Besten gegeben, die stilecht mit singenden Handpuppen, Klatschen und Stampfen choreographiert wurden. Es folgte der Auftritt des Gastchores „Temporal“ aus Müllheim unter der Leitung von Thomas Wiedenhofer. Mit dem anspruchsvollen Titel „Come in and stay a while“ setzten die Sängerinnen und Sänger das Niveau gleich zu Beginn auf eine hohe Stufe. Auch der nächste Titel, der Robbie-Williams-Klassiker „We will entertain you“, zeigte die Experimentierfreudigkeit des Ensembles eindrucksvoll. Mit „Autumn leaves“ und „Summertime“ folgten zwei Jazz-Standards, die schon aus zahllosen Interpretationen bekannt sind. „Summertime“ mit einer Sopranistin zu besetzen erschien zwar ein wenig exotisch, dem begeistert klatschenden Publikum hat es jedoch gefallen. Mit „Soulsnack“ präsentierte sich dann ein Chor, der einst aus „Soulfood“ hervorgegangen war, heute jedoch Wert auf seine Eigenständigkeit legt. Mit dem Titel „Viva la Vida“, der der Gruppe Coldplay den Weg in die Charts ebnete, zeigten die Mitglieder ihren weiten musikalischen Horizont. Nach „Can’t Buy Me Love“, „Blue Skies“ und einer kulinarischen Pause betraten wieder „Temporal“ die Bühne. Beginnend mit dem sehr anspruchsvollen „Abendlied“, einem Choral, der gut in die Adventszeit passte, gefolgt von einer swingenden Duke Ellington Interpretation und einem Billy Joel Stück, präsentierte „Temporal“ schließlich den Höhepunkt der Veranstaltung: Der Titel „Thulasizwe“, ein traditionelles afrikanisches Lied aus Tanzania. Es wurde im ersten Teil auf Kisuaheli, im zweiten auf Englisch gesungen. Wer die Augen schloss und nur noch dem Wechsel zwischen Solostimme und Chor lauschte, fand sich mitten in Afrika wieder. Standig Ovations und stürmischer Applaus zeugten der genialen Umsetzung den verdienten Respekt. Den letzten Teil des Chorabends bestritten dann wieder die Gastgeber „Soulfood“ unter anderem mit dem Titel„Weit, weit weg“ vom österreichischen Weltmusikers Hubert von Goisern und dem Klassiker „Africa“ von der Gruppe Toto. Für die Zugabe versammelten sich alle Aktiven des Abends auf der Bühne und stimmten den anspruchsvollen Titel „Bohemian Rhapsody der Gruppe Queen an. Das Experiment Entertainment bescherte dem Publikum einen kurzweiligen und doch anspruchsvollen Abend.