Für flüchtlingsarme Zeiten gemacht und als Arbeitsteilung zwischen den EU-Staaten gedacht, sei das System in den vergangenen Jahren an seine Grenzen gekommen, räumt Bartsch ein, man gehe aber davon aus, dass es durch die geringeren Einreisezahlen bald wieder reibungslos funktioniere.
Ein Schüler erinnerte daran, dass es noch keine hundert Jahre her sei, dass deutsche Bürger im Ausland Schutz suchen mussten, und wunderte sich, wie man vor diesem Hintergrund überhaupt Zweifel an der Flüchtlingsaufnahme haben könne.
Diese Frage gibt Bartsch direkt an die anderen Schüler weiter. Leider werde das Thema Flucht und Migration in der Öffentlichkeit oft in polarisierender Art dargestellt, oft im negativen Sinne. Jeder müsse für sich entscheiden, wie er sein Menschenbild mit seinem Handeln vereinbaren könne. „Gutmenschen oder Wutbürger – es liegt in Eurer Hand“.
Zum Schluss gibt Bartsch, von einem Schüler gefragt, wie man sich am besten selbst einbringen könne zum Wohle der Flüchtlinge, den Jugendlichen einen einfachen Rat: Auf die Menschen zugehen, ein Gespräch anfangen, das sei das Wichtigste. Gerade den Jüngeren unter den Flüchtlingen, ohne Familie und oft ganz auf sich allein gestellt, fehle häufig besonders die Ansprache.
Am Abend referierte Dominik Bartsch außerdem im Rahmen der Vortragsreihe Cum Tempore in der Aula „Tonart“ zum Thema: „Flüchtlinge in Deutschland: Solidarität oder Egoismus – oder beides?“ (wir berichten noch).