Sechs Filme hat man am Schluss gesehen, fünf der 44 von Fassbinder und die exzellente Dokumentation von Annekatrin Hendel, die als Einführung in Leben und Werk Fassbinders optimal passte, zumal an diesem Abend die Filmemacherin dann gleich danach live auch auf dem Podium im Gespräch darüber sprach (wir berichteten ausführlich auf unsere Kulturseite).
„Was macht RWF mit mir“ hieß das Thema der zweiten Soirée, in der sich der Schauspieler Daniel Wahl, Markus Muffler und der Regisseur und Festivalleiter Christoph Stratenwerth (er hatte die Projektleitung der Ausstellung „Mädchen geh in die Schweiz und mach dein Glück“ im Dreiländermuseum im Mai 2017) austauschten. Die Schauspielerin Angela Buddecke, die am dritten Abend Hanna Schygullas Autobiografie „Wach auf und träume“ vorstellen sollte, war aus Krankheitsgründen ausgefallen. Dafür wurde die Literaturkritikerin und Kulturredakteurin Bettina Schulte, die diesen Teil des Abends moderieren sollte, selbst zur interviewten Person, die sich mit Niggi Ullrich einen anregenden Dialog lieferte.
In den von Donnerstag bis Samstag dauernden Dreiteiler „Rainer Werner Fassbinder. Was sonst!“ haben die Beteiligten viel Wissen, Können und eine große Portion Idealismus gesteckt, was auch für die vielen guten Geister hinter der Bühne und an der Bar gilt. So wurde der Besuch im hinteren, sonst nicht öffentlich genutzten Bühnenteil des Burghofs zu einem einzigartigen Erlebnis.