Von Guido Neidinger Lörrach. Mit zwölf Kandidaten tritt der Lörracher Ortsverband der FDP bei den Kommunalwahlen am 25. Mai an. Das ist das Ergebnis der Nominierungsversammlung am Dienstagabend im Gasthaus Kranz. „Unser Ziel ist es, wieder in den Lörracher Gemeinderat einzuziehen. Dieses Ziel wollen wir selbstbewusst angehen“, gab Valentin Weislämle die Marschrichtung vor. Viele Jahre, so Weislämle, habe die FDP ein markantes Gesicht in der Lörracher Kommunalpolitik gezeigt und gute Ideen eingebracht. Dann aber habe es die Partei versäumt, aufgrund von Dämpfern und Dellen in der Bundes-FDP Eigenmarketing vor Ort zu betreiben. Dieses Phase müsse nun beendet sein. Als Spitzenkandidaten kürten die sechs stimmberechtigten FDP-Mitglieder den Kaufmann Matthias Koesler, der in Lörrach ein eigenes Möbelhaus führt. Auf Listenplatz zwei folgt Natali Fessmann. Sie ist nicht Mitglied der FDP und engagierte sich in den vergangenen Jahren im Bereich Verkehr. Fessmann ist Sprecherin der von ihr gegründeten Interessengemeinschaft Verkehr. Das Spitzentrio der Freien Demokraten komplettiert Pirmin Gohn. Er ist Lehrer für Mathematik und Physik am Hans-Thoma-Gymnasium. Gohn ist bereits Mitglied im Kreisvorstand der FDP. Auf Listenplatz vier folgt Mario Perinelli, der in der zweiten Wahlperiode im Lörracher Gemeinderat sitzt – zunächst für die FDP, dann aber für die Liberalen. Die drei FDP-Stadträte wechselten innerhalb der fünfjährigen Legislaturperiode aus Protest um Vorgänge in der Bundes-FDP ihren Namen und treten seitdem als „Die Liberalen“ auf. Ein Vorgang, der heftige Proteste hervorrief. Vor allem Alt-Stadtrat Peter Jensch legte zahlreiche Beschwerden gegen diese Namensänderung ein und beschritt den Rechtsweg, allerdings erfolglos. Auf den weiteren Listenplätzen folgen Maria Di Palma-Weiß, Manuel Karcher, Peter Jensch, Dr. Helmut Mickler, Michael Geiss, Doris Eichhorn, Madlee Disch und Dr. Udo Schwehr. Mit der Liste zeigte sich Weislämle, der die Nominierungssitzung leitete, „sehr zufrieden“. Damit habe der Wähler die Möglichkeit, seine 32 Stimmen bei der Gemeinderatswahl ausschließlich für FDP-Kandidaten abzugeben. Ein Wahlprogramm hat die FDP bisher noch nicht vorgelegt. Dieses soll von einer Kommission, zu der die Kandidaten gehören, demnächst erarbeitet werden. Spitzenkandidat Matthias Koesler hat sich zur Gemeinderatskandidatur entschlossen, weil er den Mittelstand im Gemeinderat, vor allem kleinere Firmen, und Selbstständige, nicht ausreichend vertreten sieht. Er will sich dafür einsetzen, dass die „Bürokratie auf ein Normalmaß zurückgefahren wird“. Zudem, so Koesler, bestehe beim Verkehr in Lörrach dringender Handlungsbedarf. In der Verkehrspolitik und in der Stadtplanung sieht Natali Fessmann die Schwerpunkte ihres politischen Engagements, während Pirmin Gohn sich als Lehrer vornehmlich dem Thema Bildung widmen möchte. Mario Perinelli übte heftige Kritik an der seiner Meinung nach negativen Diskussionskultur im Lörracher Gemeinderat. Während im Kreistag, dem Perinelli ebenfalls angehört, offen und fair diskutiert werde, dominiere Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm im Gemeinderat jede Diskussion, was eine inakzeptable Einseitigkeit zur Folge habe. Selbst Fachbereichsleiter seien nur darauf aus, dem Stadtoberhaupt nach dem Mund zu reden. Perinelli hofft, dass sich dies nach dem Ausscheiden von Gudrun Heute-Bluhm als Oberbürgermeisterin ändert. Die weiteren Kandidaten äußerten sich nicht zu den politischen Akzenten, die sie – ihre Wahl vorausgesetzt – setzen möchten. Im Anschluss an die Wahlen der Kandidaten für den Lörracher Gemeinderat wurden die Kandidaten für den Kreistag gewählt. u  Siehe dazu Bericht auf unseren Regio-Seiten