Lörrach Feier im „Guten Hirten“

(ouk)
Erzieherinnen und Kinder singen ein Geburtstagslied für den „Guten Hirten“. Foto: Ounas-Kräusel

Jubiläum: Tag der offenen Tür: Kinderhaus ist 150 Jahre alt.

Lörrach - Das Kinderhaus „Guter Hirte“ wird 150 Jahre alt. Am Wochenende feierten Trägerverein und Mitarbeiterinnen, Eltern und Kinder diesen Geburtstag mit einem Tag der Offenen Tür und einem bunten Fest.

Sabine Lorenz, die Vorsitzende des Vereins „Kinderhaus Guter Hirte“, erinnerte bei ihrer Begrüßung im großen Garten an die Anfänge und die Geschichte der evangelischen Einrichtung. Der Fabrikant Leon Baumgartner, Teilhaber der heutigen Firma KBC, und seine Frau Mathilde gründeten im Jahr 1869 in der Basler Straße ein Kinderspital mit Krippe, das von Diakonissinnen geleitet wurde. Im Ersten Weltkrieg war es Lazarett, später Kinderheim. Im Jahr 1972 wurde der „Gute Hirte“ zur Kindertagesstätte und bot als erste Einrichtung in Lörrach Ganztagsbetreuung an. Schon damals gab es immer mehr Familien, in denen beide Eltern berufstätig waren.

Sabine Lorenz dankte allen Mitarbeitern, die das Kinderhaus zu dem gemacht haben, was es heute ist: „Sie sind das Herz der Einrichtung.“ Die Leiterin Andrea Döppert gab den Dank an den Vorstand des Trägervereins zurück.

Anschließend begrüßten einige Kinder vom „Musikgarten“ die Besucher mit Geschichten aus Afrika. Fröhlich trommelten, tanzten und sangen sie. Nach einem Gebet von Pfarrerin Gudrun Mauvais drängten sich alle staunend um die Geburtstagstorte – eine zuckrige Nachbildung des „Guten Hirten“ mit beiden Häusern und dem Garten. Tanja Heesch, Küchenchefin Manuela Huber und viele Helfer hatten sie gebacken.

Der „Gute Hirte“ bietet in drei Gruppen 60 Plätze für Kinder ab drei Jahren, außerdem 30 Krippenplätze. 42 Personen – Erzieherinnen, Erzieherinnen in Ausbildung, Praktikanten, Küchenpersonal – kümmern sich von 6.45 bis 17.15 Uhr um sie. Damit sich die Kinder geborgen fühlen, gehört jedes Kind einer festen Gruppe an. Die Kleinen bekommen ein frisches Frühstück und Mittagessen aus der eigenen Küche. In der Werkstatt, im Forschungsraum, beim gemeinsamen Kochen und anderen Aktivitäten können sie sich entfalten. Eine Erzieherin begleitet derzeit fünf Kinder mit besonderem Förderbedarf in den Gruppen, zum Beispiel körperbehinderte und autistische Kinder. Eine Kollegin arbeitet in der Sprachförderung. Mädchen und Jungen aus 22 Nationen werden im „Guten Hirten“ betreut, berichtete Andrea Döppert. Auch manche einheimische Kinder hätten Sprachdefizite. Als Familienstützpunkt bietet das Kinderhaus außerdem Eltern einen Treffpunkt und Beratung in Fragen der Kindererziehung und des Familienalltags an.

Im Kinderhaus „Guter Hirte“ steht die nächste Veränderung an. Da das Vorderhaus an der Straße nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, soll es grundlegend saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden. Da bisher aber nicht geklärt sei, wo die Kinder während der Bauzeit unterkommen könnten, liege das Vorhaben aktuell auf Eis, berichtete Sabine Lorenz.

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