Danach gab es Beethoven, das dritte Klavierkonzert in c-Moll, in einer apollinisch-abgeklärten Wiedergabe durch Javier Perianes, der sich während der Orchestereinleitung vom Publikum wegdreht und ins Orchester hineinhört. Der spanische Pianist sucht den Blickkontakt zum Dirigenten als der treibenden Kraft in einem konzertanten Dialog.
Töne wie gemeißelt
Perianes Beethoven ist extrem klar, energisch gespannt. Töne wie gemeißelt. In der Kadenz im Kopfsatz fallen die plastischen Triller auf, im Largo-Mittelsatz eine geradezu olympische Entspanntheit, im Finale der furiose Schwung. Zwar kein Sturm und Drang, aber viel „Drive“ und rhythmische Energie. Der Pianist bedankte sich für den Beifall mit der wunderbar melancholisch abgetönten a-Moll-Mazurka von Chopin.
Dankbar war das Publikum sicher auch für die kleine Instrumentenkunde, die Orchestermanager Hans-Georg Hofmann zu Berlioz’ Instrumentierung gab.