Lörrach Feuer bringt Verein in Bedrängnis

Bernhard Konrad

Dröschischopf: Polizei prüft Brand-Zusammenhänge. TV Brombach bangt um Teilnahme am Schlossgrabenfest.

Lörrach-Brombach - Der Brand des Dröschischopfs bei Brombach hat sowohl den Werkhof als auch die Narrengilde und den TV Brombach schwer getroffen: Wichtige Gerätschaften gingen dabei verloren. Während der TVB womöglich sogar um die Teilnahme am Schlossgrabenfest bangen muss, prüft die Polizei, ob zwischen den jüngsten Bränden in Lörrach ein Zusammenhang besteht.

Diese Möglichkeit ist gegenwärtig noch spekulativ, gleichwohl beschäftige sich die Polizei mit dieser Option, sagte Pressesprecher Jörg Kiefer auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Polizei

Erst kürzlich stand ein Anbau der Alten Feuerwache in Flammen. In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um Hinweise über einem Mann, der dort am Nachmittag des 30. April einen Einweggrill im Umfeld der Mülltonnen benutzt haben soll.

Am gestrigen Montag nahm die Spurensicherung der Polizei den Dröschischopf unter die Lupe – noch konnte die Brandursache nicht abschließend benannt und kommuniziert werden.

Wenige Stunden nach dem Schopf-Alarm brannte in der Stettener Hammerstraße ein Auto. Polizeibeamte konnten am Sonntag kurz nach 3.45 Uhr die Ausbreitung der Flammen mit Feuerlöschern bekämpfen, Einsatzkräfte der Wehr löschten den Brand endgültig. Einige Anwohner wurden über die Rückseite des angrenzenden Gebäudes in Sicherheit gebracht. Kiefer: „Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.“

Der TV Brombach

Das Feuer hat dem Turnverein Brombach erheblich geschadet. Der TVB verlor in den Flammen sowohl den Holzboden, mit dem das Festzelt ausgelegt wird, als auch einen Geschirrspüler, Heißwasserboiler, eine Handspüle und einen Stromverteilerkasten, sagte der Vorsitzende Hans-Dieter Strittmatter. Zudem wurde eine vor nicht allzu langer Zeit gekaufte Holzhütte fürs Schlossgrabenfest abgefackelt.

Strittmatter schätzt den Schaden auf rund 6000 bis 7500 Euro: „Wir haben jetzt mit Blick auf das Schlossgrabenfest ein Problem“, sagte er. Der Turnverein müsse nun schauen, wie die Gerätschaften ersetzt werden können. Zudem stellt sich die Frage, wo sie künftig untergebracht werden.

Die Narrengilde

Die Gegenstände des Turnvereins waren ebenso wenig versichert wie die „Ammeledä“: Vom Lörracher Narrenschiff, das unter anderem den Abschluss des Fasnachtsumzugs markiert, blieb nahezu nichts übrig. Wie berichtet, haben die Straßenfasnächtler zu einer Spendenaktion aufgerufen.

Obergildenmeister Jörg Roßkopf hofft, solch ein Fahrzeug von einer fasnächtlichen Gruppierung erwerben zu können, die gerade auf ein neues Gefährt wechselt. Denn: In Eigenarbeit könne die Gilde solch ein Schiff nicht anfertigen – viel zu viel Aufwand. Und als Auftragsarbeit wäre solch ein riesiger Kahn mit fahrbarem Untersatz ohnehin zu teuer. Indes sei es andernorts – etwa in der Ortenau – eher üblich, dass Fasnächtler nach einigen Jahren neue Straßengefährte bauen und ihre gebrauchten veräußern. „Das muss dann aber auch passen“, sagt Roßkopf: „Wir brauchen ein bisschen Glück.“

Denn: Wie die Reaktionen nach dem Verlust der Ammeledä gezeigt hätten, hingen die Lörracher Fasnächtler doch ziemlich an einem Schiff – sie wollten es nicht gegen ein anderes Vehikel tauschen. „Es hat sich zu einem Wahrzeichen der Narrengilde entwickelt“, sagt Roßkopf. Glück hatte die Gilde schon beim Erwerb des nun verbrannten Narrendampfers: Ihn kaufte sie weiland der „Zeecheneegel Clique“ ab. Für maximal 5000 Euro, so schätzt Roßkopf, kann ein neues Fasnachts-Schiff erworben werden.

Der Werkhof

Unterdessen hat Frank Rimkus, stellvertretender technischer Leiter des Werkhofs, mit ganz alltäglichen und gleichzeitig erheblich kostspieligeren Problemen zu kämpfen. Der Schopf diente der städtischen Tochter vor allem als Außenlager für technische Geräte. Im Feuer wurden zerstört: drei große Lkw-Streugeräte, eine Räum-Kehreinheit, eine Laubsaug- und Kehrmaschine, zwei Pkw-Anhänger, ein kommunaler Traktor sowie zwei Rasenmäher, Freischneider, Laubsauger und allerhand Zubehör.

Mit Blick auf den Gesamtschaden sagte Rimkus, der ursprüngliche Anschaffungswert betrage rund 160 000 Euro. Man müsse nun abwarten, wie die Versicherungen greifen. Doch vor allem Rasenmäher, Freischneider und Zubehör müssten umgehend neu angeschafft werden, um bei den Saison-Arbeiten nicht nennenswert in Verzug zu geraten.

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