Lörrach „Filiale vor Ort bleibt unverzichtbar“

Die Oberbadische
Andreas Weerth (l.) und Anton Gereitzik Foto: Gottfried Driesch

Commerzbank - Überproportionales Wachstum in Lörrach / Fusionspläne noch unklar

Lörrach - Die Commerzbank legte kürzlich in einer Konzern-Bilanzpressekonferenz gute Zahlen vor. Gestern lud nun der Bereich Südbaden zum Jahrespressegespräch in der Filiale Lörrach ein. Das Geschäft Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein und Bad Säckingen habe sich besser entwickelt als im Gesamtkonzern. 22 000 Kunden werden hier betreut. Wie Anton Gereitzik, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden, sagte, sei besonders in Lörrach das Geschäft überproportional gewachsen. „Südbaden ist eine starke Wirtschaftsregion.“ Entsprechend zufriedenstellend sei das Wachstum ausgefallen. In den vier Filialen habe man im vergangenen Jahr 279 neue Privatkonten eröffnen können.

Gereitzik sieht die Filialen vor Ort als unverzichtbare Ansprechpartner für die Kundschaft an. Auch wenn inzwischen knapp die Hälfte aller Geschäfte online abgewickelt werde, sei der Besuch in der Filiale ungebrochen.

Die hohe Nachfrage von Privatkunden nach Immobilien kurbelt das Kreditgeschäft an: 26 Millionen Euro seien an Neukreditnehmer ausgezahlt worden. Auf die Frage, ob der Immobilienmarkt überhitzt sei, schüttelte Gereitzik den Kopf. „Der starken Nachfrage steht einfach ein zu knappes Angebot gegenüber.“ Die Niedrigzinsphase sei für die Bank wenig lukrativ. Auch die Privatkundenkredite hätten stark zugenommen. Dabei spiele das sehr schlanke und unkomplizierte Vergabesystem eine Rolle.

Ein weiterer Geschäftsbereich sei die Geldanlage für Privatkunden. Das traditionelle Sparkonto werfe schon lange nichts mehr ab – Alternativen seien gefragt. Die Commerzbank biete ein Anlagemanagement an, bei dem Bankprofis sich um die besten Geldanlagen kümmerten.

Das Firmenkundengeschäft, zu dem Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 15 und 500 Millionen Euro gehören, stellte der Niederlassungsleiter Firmenkunden, Andreas Weerth, vor. Lörrach sei hier ganz stark aufgestellt. Mehrere Firmen bereiteten sich auf steigende Zinsen vor und strukturierten ihre Finanzierungen um. In Südbaden werden 300 Firmenkunden betreut, einige sogar aus der Schweiz. In der Region sei das Kreditgeschäft mit Firmen um 18 Prozent gewachsen. Noch sehr neu seien flexible Kredite. Dabei richteten sich die Tilgungsraten nach der Auslastung der Maschinen in der Firma. Durch rechtzeitige Analysen könne man Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Arbeitsplatzabbau durch Fusion?

Zu den jüngsten Fusionsplänen von Commerz- und Deutscher Bank meinte Pressesprecherin Sandra Kobus, dass es viel zu früh sei, sich dazu zu äußern. Die Gespräche hätten gerade erst begonnen. Aus der vollzogenen Fusion von Commerz- und Dresdner Bank wisse man aber, dass damit ein Arbeitsplatzabbau verbunden sei.

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