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Die Oberbadische
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Musikschule: Paten ermöglichen Kindern aus sozial schwachen Familien das Erlernen eines Instruments

Seit einem Jahr läuft das Projekt Musikpatenschaften des Fördervereins der Städtischen Musikschule Lörrach. Unterstützt werden Familien, die sich den Musikunterricht für ihre Kinder nicht leisten können. Im Februar findet ein Benefizkonzert statt, dessen Erlös den Musikpatenschaften zugute kommt.

Von Susann Jekle

Lörrach. „Es ist unser musikalischer Bildungsauftrag, dass alle Kinder, die ein Instrument lernen wollen, die Chance dazu bekommen“, erklärt Christoph August, Leiter der Musikschule.

Die Lörracher Jazzband Sugar Foot Stompers tritt am Freitag, 23. Februar, in der Alten Halle in Haagen auf, als Vorgruppe spielt die Big Band der Musikschule unter Augusts Leitung. Sechs der acht Mitglieder der Sugar Foot Stompers haben in den 80er Jahren an der Musikschule ihre ersten musikalischen Schritte gemacht – heute unterrichtet Bandmitglied Bernd Schöpflin selbst dort.

Bei dem Konzert wird für das Projekt Musikpatenschaften gesammelt, mit dem die Lörracher Musikschule Kindern aus sozial schwachen Familien den Musikunterricht ermöglicht. Ein Jahr Musikunterricht ist teuer – je nach Instrument und Dauer der Unterrichtseinheiten werden Kosten zwischen 700 und 4100 Euro fällig. Mit einer Musikpatenschaft erhalten die Kinder und Jugendlichen sozusagen ein Stipendium.

Eine Musikpatenschaft bietet verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung: Neben Geldspenden für den Musikunterricht und die Instrumentenmiete in Höhe von 15 Euro pro Monat, können auch Musikinstrumente gespendet werden. Eine gespendete Geige hat das Projekt bereits erhalten.

Zusammenhalt festigen

Neben Spenden freut sich der Förderverein auch über aktives Engagement in der Organisation oder der Begleitung der jungen Musikschüler. Für die Kinder und Jugendlichen sind die Begleitpersonen ebenso wie ihre Musiklehrer wichtige Ansprechpartner und Bezugspersonen. Durch das Musizieren wird zudem die Persönlichkeits- und Intelligenzentwicklung der jungen Schüler gestärkt.

„Jeder kann spenden, so viel er mag“, sagt Susanne Geisler, die Projektleiterin der Musikpatenschaften. Sie betont, wie wichtig es ist, dass Kinder ein Instrument lernen können. „Auch in Lörrach gibt es einkommensschwächere Familien, in denen kein Geld für Musikunterricht übrig ist.“ Geisler erklärt, dass das Projekt sich außerdem gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft wendet.

Aktuell unterstützt der Förderverein zwei Patenkinder, bald soll ein drittes dazukommen. Von den zwei bisherigen Patenkindern spielt der Junge bereits seit Jahren Altsaxofon – seit der Erhöhung der Kosten mit Beginn des neuen Musikschuljahres trägt der Förderverein die Differenz, da seine Eltern dem Jungen die Musikstunden sonst nicht mehr zahlen könnten. Das zweite Patenkind ist ein Mädchen, das im November mit Gitarrenstunden beginnen konnte. Die Gitarre wird der Schule vom Musikhaus Geissler kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Es ist unsere Aufgabe, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu festigen“, erklärt Geisler. Deshalb ist es ein erklärtes Ziel, dass auch die Patenkinder in den Ensembles der Musikschule mitspielen und dort Kontakte knüpfen können. Geisler und August sind überzeugt: „Musik hilft dabei, die sozialen Kompetenzen zu stärken.“

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