Lörrach Fördern oder nicht?

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Ist Schießen ein Sport? Die Grünen sind sich da nicht so sicher. Foto: Archiv

Hauptausschuss: Schützengesellschaft muss Schießstand für viel Geld erneut anpassen

Lörrach - Die Schützengesellschaft Lörrach muss ihren Schießstand aufgrund neuer Lärmschutz- und Sicherheitsvorgaben umbauen. Sie kann die Anpassungen aber trotz eines Zuschusses des Badischen Sportbundes in Höhe von 33 990 Euro nicht mit Eigenmitteln stemmen. Darum hat sie einen Zuschussantrag an die Stadt gestellt, um weitere 50 000 Euro zu erhalten. Im Hauptausschuss gab es kein klares Votum, sondern eine Diskussion über Richtlinien für Zuschüsse.

Es gebe klare Regeln, was bezuschusst wird, wenn der Sportbund sich beteiligt, erklärte Fritz Böhler (Grüne). Gleichwohl sei in der Fraktion „nicht unkontrovers diskutiert worden, ob Schießen ein Sport ist oder nicht“. Der Verein verfüge zudem aktuell nur über fünf Nachwuchsschützen.

„Wir bezweifeln nicht, dass es sich bei der olympischen Disziplin um einen Sport handelt“, griff Bernhard Escher (CDU) die Worte auf. Zumal die Schützen bei der jährlichen Sportlerehrung im Burghof immer in großer Zahl auf der Bühne stünden. Die Förderung müsse entsprechend einer Gleichberechtigung aller Vereine genehmigt werden.

„Ist eine so hohe Investition bei nur noch fünf Nachwuchsschützen zu rechtfertigen?“ Darüber will die SPD laut Hubert Bernnat ebenfalls noch diskutieren und erst bei den Haushaltsberatungen Stellung beziehen. So wollen es auch die Freien Wähler handhaben. Silke Herzog betonte aber schon jetzt: „Das ist viel Geld.“

Ob diese Summe angesichts der Vielzahl der Vereine – es gibt rund 200 in der Stadt – Sinn macht, darüber ist sich auch die FDP noch nicht einig, wie Pirmin Gohn erklärte.

„Wir haben eine Vereinbarung, wenn der Sportbund ein Projekt fördert, geben wir die gleiche Höhe“, erinnerte hingegen Margarete Kurfeß (Grüne). Wenn dieser Weg wegen der Haushaltssituation verlassen werden soll, müsse eine neue Vereinbarung getroffen werden, die für alle Vereine gilt. „Wir können aber bei einem normalen Antrag nicht so eine Grundsatzdiskussion aufmachen“, betonte Kurfeß.

„Wir sollten diese Diskussion aufmachen“, befand hingegen Christiane Cyperrek (SPD). Als „unseriös“ bezeichnete Bernhard Escher die Diskussion: „Wenn sollten wir das in Ruhe diskutieren, das geht nicht von einem Jahr aufs nächste.“ Und: „Der Verein rechnet jetzt mit dem Zuschuss.“

„Wenn wir die Dinge nachvollziehbar machen wollen, müssen wir uns an die Richtlinien halten“, argumentierte auch Oberbürgermeister Jörg Lutz. Der erste Schritt müsse eine Änderung der Richtlinien sein, der zweite eine Anpassung der Förderung. Lutz: „Die Transparenz und Verlässlichkeit sollten im Vordergrund stehen.“

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