Sabine Schumacher, Liste Soziales Lörrach: "Ganz klar umwelt- und bürgerfreundlich! Da können wir viel tun. Wir müssen Barrieren abbauen, das passiert zum Beispiel durch bessere Busanbindungen, aber auch durch den Ausbau von Car- und Bike-Sharing-Angeboten, Fahrradboxen sollten nicht nur an Bahnhöfen stehen, sondern auch in den Wohnquartieren und so weiter. Die meisten Wege beginnen und enden vor der Haustür. Deshalb wollen wir möglichst auch Vermieter, zum Beispiel Wohnungsgesellschaften wie die Städtische Wohnbau und die Wohnungsgenossenschaft, mit ins Boot holen. Auf jeden Fall darf es keine Denkverbote für Ideen geben!"
Wo sehen Sie die größten Defizite beim Verkehr in Lörrach?
Bernhard Escher, CDU: "Die größten Verkehrsdefizite resultieren aus der Vergangenheit und der fehlenden Kompetenz der Entscheidungsträger. Erfahrungen anderer Städte können nicht unbesehen übernommen, sondern müssen mit Sachverstand auf Lörrach angepasst werden. Gleiches gilt für ideologische Absichten, welche nicht einer Lobby, sondern der schwierigen topografischen Lage der Stadt gerecht werden."
Manfred Lutz, SPD: "Die politische Blockade durch Teile des Gemeinderats muss beendet werden, damit die genannten Ziele umgesetzt werden. Mehr Raum und gute Infrastruktur für ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger, größere und zusammenhängende Tempo-30-Zonen für mehr Verkehrssicherheit und zum Schutz der Anwohner vor den Umweltbelastungen des Verkehrs und konsequente Verkehrsüberwachung. An all diesen Themen müssen die Bürger stärker beteiligt werden."
Gerd Wernthaler, Grüne: "Zufußgehen ist die einfachste und elementarste Fortbewegungsart. Alle Verkehrsteilnehmenden sind auch Fußgänger. Der Fußverkehr wurde verkehrspolitisch kaum beachtet. Wir setzen uns dafür ein, die Attraktivität des Zufußgehens zu erhöhen. Dazu gehören attraktive, sichere, barrierefreie Fußverbindungen, auf denen sich von Jung bis Alt alle gut aufgehoben fühlen. Fußgänger und Radfahrer benötigen jeweils eigene Verkehrsflächen."
Jörg Müller, Freie Wähler: "Die vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht ausreichend ausgebaut beziehungsweise aufeinander abgestimmt, um eine ernsthafte Alternative zum Auto zu bilden und angenommen zu werden. Lörrach ist als Teil eines grenzüberschreitenden Ballungsraumes mit etwa einer Million Einwohnern zu wenig visionär. Gerade in Mobilitätsfragen benötigt es eine intensive Kooperation mit Nachbarkommunen und der Schweiz."
Matthias Koesler, FDP: "Der Autofahrer würde die Stausituation in der Wiesentalstraße und die Schrankenschließzeiten nennen. Für den Radfahrer sind es Schlaglöcher oder Engstellen und die mangelnde Sicherheit auf überfüllten Straßen und Fußwegen. Da hat jeder Verkehrsteilnehmer aus seiner Perspektive andere Wünsche. Wichtig scheint mir, das Miteinander und nicht Gegeneinander zu fördern und in allen Verkehrsfragen auch Toleranz einzufordern."
Wolfgang Fuhl, AfD: "Abgesehen von unserem Vorschlage der kostenlosen Nutzung des ÖPNV und dem Ausbau der B 317 (Zentralklinikum) ist es die S-Bahn, die Lörrach zerschneidet und den Verkehrsfluss bremst. Hier unterstützen wir die Freien Wähler und sehen die Zukunft in der Tieferlegung zwischen Stetten und Hauptbahnhof. Zudem fehlen zwei Nachtzüge insbesondere am Wochenende, dies wird immer wieder von jungen Menschen nachgefragt und gefordert."
Sabine Schumacher, Liste Soziales Lörrach: "Enge unübersichtliche Straßen mit parkenden Autos, nicht nur im Innenstadtbereich. Dazwischen Menschen zu Fuß unterwegs, auch mit Rollator oder Kinderwagen, Busfahrzeuge, Velofahrer, die alle mit der Situation zurecht kommen müssen. Das Verkehrsnetz ist am Limit! Damit sich das ändert, muss das angepackt werden. Und das geht nur mit Umsetzung eines tragfähigen Mobilitätskonzeptes, was alle Verkehrsteilnehmer mit ihren Bedürfnissen in den Blick nimmt und nachhaltig ist."