Dietmar Ferger, Liste Soziales Lörrach: "Insbesondere in einer dicht besiedelten Region sind hohe Qualitätsstandards wichtig, allerdings müssen sie mit Augenmaß bewertet werden: Dicke Schaumplastik-Hausdämmungen, die später zu Sondermüllbergen werden, sind beispielsweise nicht nachhaltig, Energiesparmaßnahmen haben so eine vernünftige Grenze. Wichtig sind deshalb der Umstieg auf regenerative und nachhaltige Energiequellen, Abwärmenutzung, Fernwärmeverbünde und so weiter."
Was muss getan werden, um das erklärte Ziel der Klimaneutralität für Lörrach bis zum Jahr 2050 zu erreichen?
Roman Gayer, CDU: "Im Fokus steht hier die stetige Reduktion des Endenergiebedarfs im kommunalen Gebäudemanagement (siehe nebenstehende Antwort). Des Weiteren gilt es als Herausforderung für die Stadtverwaltung, die einzelnen energierelevanten Bereiche wie Strom, Wärme und Öffentlichen Nahverkehr zielführend mteinander zu koppeln. Nur so können im Sinne von „Fridays for future“ wertvolle Primärenergieträger wie Diesel, Heizöl und Erdgas unter dem Prädikat „enkeltauglich“ mittelfristig aufgespart werden."
Heinz-Peter-Oehler, SPD: "Wir sind bereits im Verzug. Nur sofortiges, entschlossenes Handeln kann uns retten. Wir müssen uns auf noch strengere Vorgaben einstellen. Im Altbaubereich gibt es großes Sanierungspotential. Wärmeverbundnetze ausbauen, hilft. Den ÖPNV noch mehr nutzen, was eine Taktverdichtung der Busse und S-Bahn erfordert. Die E-Mobilität ist zu fördern. Für Busse und eventuell Tram eignet sich auch die Brennstoffzellen-Technologie."
Stephan Berg, Grüne: "Es gibt einen Lörracher Klimaplan, der die Maßnahmen aufzeigt, um klimaneutral bis 2050 zu werden. Der muss umgesetzt werden. Das bedeutet: sehr hohe Wärme- und Stromeffizienz bei Gebäuden, eine Wärme- und Stromproduktion und Mobilität ohne fossile Brennstoffe."
Arnold Marx, Freie Wähler: "Die aktuellen Elektromobilitäts- und Carsharing Angebote, die fahrradfreundliche City sowie die Velöeinstellhalle sind nicht genug, um die Klimaneutralitätsziele 2050 der Stadt Lörrach zu erreichen. Freie Wähler fordern echte Anreize für Bürger, um die CO2 freie Mobilität oder das Carsharing mehr zu nutzen. Dazu gehört genauso eine nachhaltige Wärmeversorgung und durchgängige Gewerbe- und Industriekonzepte für den Klimaschutz."
Matthias Koesler, FDP: "Die Aufgaben sind komplex. Die notwendigen Maßnahmen gliedern sich in sehr viele Bereiche. Verkehr, Heizung in den Gebäuden der Stadt und auch Beleuchtung ect. sind genauer zu überprüfen. Beim Bauen oder Sanierungen kann dieses Ziel einfacher erreicht werden als beim Thema Verkehr. Beim Thema Klimaschutz sind wir alle gefordert unser persönliches Verhalten zu hinterfragen und entsprechend verantwortlich zu handeln."
Wolfgang Fuhl, AfD: "Alles ist mit dem Bürger zusammen zu entscheiden mittels Bürgerbeteiligung. Windräder töten heute schon Millionen von Insekten, Vögel und so weiter. Die Auslastung beträgt circa 15 Prozent. Also ist der Bürger gut über Zusammenhänge und Wirkungen zu informieren. Der Bürger und der maßvolle Umgang mit Steuermitteln muss im Mittelpunkt der Politik stehen. Die Bürger müssen entlastet und nicht belastet werden."
Dietmar Ferger, Liste Soziales Lörrach: "Lörrach kann Klimaneutralität nur als Teil des Landkreises erreichen. Die Nutzung fossiler Energie kann vor allem durch Ausbau des ÖPNV, durch Einsatz von Batterie- oder Brennstoffzellentechnik bei Bussen und Pkw und sinnvolle Gebäuderenovierung verringert, die lokale Erzeugung regenerativer Energien durch weiteren Bau von Photovoltaik- und Kleinwindkraftanlagen erhöht werden. Auch die Geothermie ist ausbaufähig."