Am Tatort in der Albert-Hitzig-Straße deutet derweil am Montag um die Mittagszeit kaum etwas auf die Geschehnisse des Vortags hin. Keine Blumen liegen vor der Tür des Mehrfamilienhauses, kein Kamerateam ist auf der Jagd nach Originaltönen. Lediglich ein Wagen der Spurensicherung zeigt, dass hier etwas Ungewöhnliches geschehen ist.
Die Anwohner aber haben offenbar das Bedürfnis, sich mitzuteilen, einige suchen von sich aus das Gespräch mit unserer Zeitung, wollen wissen, was hier genau vorgefallen ist: „Wir haben heute Nacht kein Auge zugetan“, erklärt ein Bewohner des gegenüberliegenden Hauses. Gekannt habe er das Opfer aber nicht, lediglich vom Sehen. Die Getötete sei seinem Wissen nach erst im Sommer mit ihren beiden Kindern hierhergezogen.
Täter leistete offenbar doch Widerstand auf der Straße
Ein weiterer Anwohner berichtet, dass am Sonntag die Straße mit Polizei- und Feuerwehrautos zugestellt gewesen sei und die Beamten teils schwer bewaffnet im Einsatz waren. „Wir sind alle im Haus geblieben, das war vermutlich auch besser so.“ Er habe lediglich mitbekommen, dass die beiden Kinder des Opfers offenbar weinend aus der Wohnung gerannt seien. Zudem habe sich der Täter doch nicht ganz widerstandslos festnehmen lassen, sondern hätte sich vor dem Haus noch kurze Zeit gewehrt.
Ein anderer erinnert sich, dass er die Polizeibeamten am Sonntagabend gefragt habe, ob er schon wieder die Straße hinunter fahren dürfe, worauf es hieß, das sei in Ordnung. „Ich sollte aber nicht gaffen, was ja klar ist“, legt er dar.
Alle Befragten bestätigen, dass sie sowohl das Opfer als auch den mutmaßlichen Täter kaum gekannt hätten und die Familie offenbar sehr zurückgezogen gelebt hat.