Unterstützt wird das Festival von der Bürgerstiftung, der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden und dem Premiumsponsor Badenova. Der regionale Energieversorger blickt selbst auf eine mehr als 15-jährige „Graffiti-Tradition“ zurück, wie Roland Weis, Bereichsleitung Unternehmenskommunikation, erklärte. Nachdem Trafostationen und Umspannwerke immer wieder illegal besprüht wurden, entwickelte Badenova mit dem Künstler „zoolo“ ein Schulprojekt und hat inzwischen zahlreiche Fassaden verschönert.
Beim Festival soll ebenfalls ein Pfeiler zum Thema Biodiversität im Rahmen des Schulprojekts gestaltet werden. Weiß betonte außerdem: „Die Bridge Gallery ist ein Alleinstellungsmerkmal und inzwischen fast eine touristische Destination.“
Basel als Vorbild
André Marker, Vorsitzender des Kunst- und Kulturförderkreises Lörrach, ergänzte: „Urban Art ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Die Freiluftgalerie bezeichnete er als „bedeutendste, jederzeit öffentlich zugängliche Kunstsammlung in der Region“, die der KKF seinen überwiegend älteren Mitgliedern näher bringen möchte.
Nach dem Vorbild Basel, wo großflächige, hochwertige Graffiti seit langem zum Stadtbild gehören, sollen künftig auch an anderen Orten als der A98-Brücke im Stadtgebiet große Flächen für Street Art geschaffen werden – sowohl für renommierte Gast-Künstler als auch für den regionalen Nachwuchs. Lars Frick erklärte: „Wir sind da völlig offen, müssen aber natürlich schauen, was finanziell darstellbar ist und Gebäude finden beziehungsweise Eigentümer, die damit einverstanden sind.“ Es gebe aber bereits einige Ideen.
Programm „Open Bridge“- Festival
Beim zweitägigen „Open Bridge“-Festival am 17. und 18. September werden mit „SWET“ und „CMP One“ auch zwei international bekannte Graffiti-Künstler zu Gast sein und jeweils einen Brückenpfeiler neu gestalten. Sie gelten als „Mitbegründer der Street Art in Dänemark“, erklärte Anna Cassel bei der Programmvorstellung.
Dazu ist eine Graffiti-Session mit regionalen Künstlern geplant. Wer dazu eingeladen wird, entscheidet ein Wettbewerb. Beteiligen können sich laut Cassel sowohl Profis als auch Amateure. Bewerbungen inklusive einer Zeichnung oder Skizze des geplanten Kunstwerkes können bis zum 5. September per E-Mail an kultur@loerrach.de eingereicht werden.
Jugendaustausch
Außerdem sind Mitmachworkshops und ein Austausch zwischen sieben Lörracher Jugendlichen und sieben jungen Gästen aus der französischen Partnerstadt Sens unter dem Titel „Painting Bridges“ geplant. Jugendliche Interessenten können sich hierfür noch anmelden. Dazu wird es spezielle Führungen für Schüler geben.
Podiumsdiskussion
Der Kunst- und Kulturförderkreis Lörrach (KKF) organisiert zudem am 22. September eine Podiumsdiskussion unter der Fragestellung „Subkultur oder Mainstream?“ mit Oberbürgermeister Jörg Lutz, Eric Bintz sowie den Künstlern Beate Fahrnländer, Wolfgang Krell und David Lucco. Dabei geht es auch um den Umgang mit „Urban Art“ und die Duldung im öffentlichen Raum. Des Weiteren plant der KKF Führungen durch die Bridge Gallery und Basel, wo Street-Art allgegenwärtig ist.