Lörrach Freibadsaison mit Licht und Schatten

Adrian Steineck
Zogen eine Zwischenbilanz der Freibadsaison (von links): Bäderleiter Frank Gaude, Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-​Avdić und Klaus Schallenberger, Betriebsleiter der Stadtwerke Lörrach. Foto: Adrian Steineck

Wetterunbill und Personalmangel trüben die Zwischenbilanz der aktuellen Freibadsaison im Parkschwimmbad. Mit bisher rund 57 000 Besuchern bleibe man hinter den vergangenen Jahren zurück, sagten die Verantwortlichen.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten zu dieser Zeit rund 80 000 Gäste das Parkschwimmbad besucht. Neben dem Wetter spielt auch die Personalsituation eine Rolle.

Öffnungszeiten angepasst

Die Öffnungszeiten des Parkschwimmbads mussten den vorhandenen Personalressourcen angepasst werden. Das Frühschwimmen entfällt für die Freibadsaison. Das Parkschwimmbad hat aktuell täglich zehn Stunden von zehn bis 20 Uhr geöffnet. Aber auch diese zehnstündige Öffnung könne man nicht garantieren, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-​Avdić beim Pressegespräch. „Wenn wir das notwendige Aufsichtspersonal nicht sicher zur Verfügung haben, werden wir nicht öffnen“, betonte sie, dass die Sicherheit der Badegäste stets oberste Priorität genieße.

Am Mittwochnachmittag vermeldete die Stadt Lörrach, dass die Öffnungszeiten des Parkschwimmbads bis vorerst 18. August verkürzt werden müssen (siehe Infokasten).

Untersuchung läuft

In Bezug auf den Todesfall im Parkschwimmbad – am Sonntagnachmittag war ein 39-jähriger Mann leblos im Becken aufgefunden worden und konnte trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche nicht mehr gerettet werden – sagte die Bürgermeisterin, dass hier die Ergebnisse der Obduktion und der weiteren polizeilichen Ermittlungen abgewartet würden. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nichts vermelden, was nicht schon bekannt ist“, legte Neuhöfer-​Avdić dar. Die Staatsanwaltschaft hatte die Obduktion angeordnet. Das sagte Polizei-Pressesprecher Mathias Albicker am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung. Damit soll Klarheit über die bislang ungeklärte Todesursache des 39-jährigen Mannes geschaffen werden. Unterdessen laufen die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Lörrach weiter.

Mit dem Ziel, den Badegästen einen sicheren und unbeschwerten Besuch zu gewährleisten, wurde in Abstimmung mit den Nachbarkommunen die Haus- und Badeordnung überarbeitet und um zusätzliche Maßnahmen ergänzt. Mit Blick auf die dort festgelegten Regeln müsse die Bäderleitung vermehrt feststellen, dass sich Nichtschwimmer im Bad aufhalten und entgegen der Badeordnung die Becken nutzen, sagte Bäderleiter Frank Gaude.

Regeln für Nichtschwimmer

Es gelte ganz klar: „Kinder, die nicht schwimmen können, dürfen nicht alleine ins Schwimmbad“, machte er deutlich. Auch gelte für diese Kinder eine ständige Pflicht zum Tragen von Schwimmflügeln; auch der Aufenthalt im Schwimmer- und Springerbecken ist untersagt. In den vergangenen Jahren sei vermehrt zu beobachten, dass Eltern mit ihren Kindern ins Bad kämen und dann über der Beschäftigung mit ihren Handys die Aufsichtspflicht vernachlässigen würden.

Das gehe schlichtweg nicht, sagte Gaude, der gemeinsam mit der Bürgermeisterin einen Appell an die Eltern richtete:

Badeordnung angepasst

„Die Aufsichtspflicht endet nicht am Eingang zum Freibad.“ Bundesweit würden erste Schwimmbäder bereits ein Handyverbot verhängen. Es falle ins Auge, dass wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht bereits Hausverbote ausgesprochen werden mussten, sagte Gaude.

Im Übrigen dürften auch Erwachsene, die nicht schwimmen können, das Schwimmerbecken nicht nutzen. In der Badeordnung sei festgehalten, dass die Becken mit einer Wassertiefe von mehr als 1,30 Metern nur von geübten Schwimmern genutzt werden dürfen.

Kernpunkte der neuen Haus- und Badeordnung, die etwa die Schwimmbekleidung sowie das Shisha- und Cannabisverbot betreffen, werden weitestgehend eingehalten, obwohl an besucherstarken Tagen die durchgängige Kontrolle der Regeln erschwert sei, wie die Verantwortlichen einräumten. Als Zwischenbilanz kann festgestellt werden, dass es zu Beginn der Saison wenig Verstöße gab, wenngleich hier aufgrund des Wetters auch die Besucherzahlen nicht sonderlich hoch waren. Bei hohen Besucherzahlen wurden vermehrt Tagesverbote sowie längerfristige Verbote ausgesprochen. Anzeigen wegen Hausfriedensbruch gab es bisher keine. Die verantwortlichen Stadtwerke werden die weitere Entwicklung in den Schwimmbädern genau beobachten und falls notwendig weitere Anpassungen an der Haus- und Badeordnung vornehmen, sagte Klaus Schallenberger, Betriebsleiter der Stadtwerke Lörrach.

Personal und neue Öffnungszeiten

 Es sind 7,5 Fachkraftstellen besetzt, eine Bäderleitung, drei Rettungsschwimmerstellen und eine Stelle in der Verwaltung. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützt mit bis zu zwei Personen bei schönem Wetter am Wochenende und in Ausnahmefällen auch unter der Woche. Der Sicherheitsdienst ist an besucherstarken Tagen mit bis zu vier Personen vor Ort.

Die Öffnungszeiten für das Parkschwimmbad müssen vorübergehend bis 18. August verkürzt werden. Grund ist der nach wie vor bestehende Personalmangel. Um die Sicherheit aller Badegäste zu gewährleisten, hat das Bad ab sofort bis einschließlich Sonntag, 18. August, täglich von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Die Freibadsaison endet am 8. September.

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