Von Markus Greiß Lörrach. Bei seiner Plenumssitzung am Mittwoch hat der Freundeskreis Asyl Lörrach (FKA) eine Organisationsstruktur beschlossen, um seine Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen und voranzutreiben. Der FKA, der sich im Frühsommer auf Betreiben engagierter Lörracher rund um Initiator Klaus Nack gegründet hat, möchte auf dieser Grundlage die Verständigung zwischen Asylsuchenden und Bürgern fördern, praktische Hilfe anbieten und Kontakte vermitteln. Zu diesem Zweck hat er nun sechs „Praxisteams“ gebildet, die sich um die Themenfelder Sachspenden, Willkommenskultur, Patenschaften, Alltagsbegleitung, Freizeitgestaltung und Sprachförderung kümmern werden. Die Führung übernimmt ein „Koordinationsteam“, das unter anderem den Kontakt mit den zuständigen Behörden pflegt und mit dem von der Diakonie getragenen professionellen Flüchtlingssozialdienst zusammenarbeitet. Zu diesem gehört der frisch eingestellte Sozialarbeiter Simon Geiger, der die Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Gretherstraße unterstützen wird – etwa durch Beratungen zum Asylverfahren, die Einbindung von Ehrenamtlichen und die Intervention in Krisenfällen. Laut Geiger werden – so die Informationen des Landratsamts – Ende Oktober 18 Flüchtlinge in der Gretherstraße ihr vorläufiges zu Hause finden. Dann werden er und der FKA die eigentliche praktische Arbeit in Lörrach aufnehmen. Im Landkreis ist der FKA bereits aktiv geworden. Als Ende September 29 syrische Flüchtlinge kurzfristig in Wieden untergebracht werden mussten, fehlte es zunächst an allem: Die Menschen hatten keinen Strom und nicht genügend Kleidung. Außerdem benötigten einige dringende medizinische Hilfe. Mittlerweile ist die schlimmste Not auch dank des FKA gelindert worden, der auf die ärztliche Versorgung der Kranken und die Reparatur der Stromleitungen drängte sowie Kleiderspenden ins Obere Wiesental fuhr. Die Flüchtlinge dankten es ihren Helfern, indem sie diese mit syrischen Speisen verwöhnten. Ein schönes Beispiel dafür, wie sich zwischen Asylsuchenden und Bürgern Brücken bauen und Ängste verringern lassen.