Lörrach Frisbees fliegen bei jedem Wetter

Die Oberbadische
Turnierdirektor Martin Jenny (l.) war auch als Sportler aktiv bei den Chili Open dabei. Foto: Susann Jekle Foto: Die Oberbadische

Disc-Golf-Turnier: Rund 130 Teilnehmer beim 15. Chili Open im Grüttpark

Wenn im Grüttpark Gruppen mit Frisbees unterwegs sind und hoch konzentriert Wind und Winkel für den perfekten Wurf ausgelotet werden, dann sind internationale Disc Golfer beim Chili Open am Start. Bereits zum 15. Mal fand am Wochenende das Disc-Golf-Turnier in Lörrach statt. Rund 130 Teilnehmer waren dabei und spielten in sechs verschiedenen Kategorien.

Von Susann Jekle

Lörrach. „Am Samstag war es teilweise sehr windig“, erzählte Turnierdirektor Martin Jenny, als am Sonntagnachmittag Nieselregen einsetzte. Seit vielen Jahren organisiert Jenny das Turnier und spielt selbst mit. Dem Wetter trotzen die Disc Golfer jedoch: „Abgesagt wird nur bei einem richtigen Gewitter.“

Ausgestattet mit Schirmen und Mützen, zogen die Spieler von Bahn zu Bahn und zielten auf die charakteristischen Disc-Golf-Körbe mit ihren silbernen Ketten.

„Disc Golf gibt es seit Ende der Sechzigerjahre“, sagte Jenny, der Vorsitzender des Basler Disc Golf Clubs Merry Chains ist. Die amerikanische Sportart ist in Europa besonders in Finnland beliebt, aber auch in Polen und Estland haben sich in den vergangenen Jahren Ligen etabliert.

„Das Chili Open hat internationales Renommee“, sagte Jenny. Viele verschiedene Nationen waren beim Turnier vertreten, und auch aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz kamen viele begeisterte Disc Golfer.

Beim Disc Golf wird versucht, mit möglichst wenigen Würfen mit einer Frisbeescheibe einen Korb zu treffen. Wie beim regulären Golf sind die Bahnen mit einem Par versehen, also einer vorgesehenen Zahl an Würfen. Und wie es beim Golf verschiedene Schläger gibt, haben die Disc Golfer eine ganze Auswahl an Frisbeescheiben im Gepäck. Entsprechend der gewünschten Flugeigenschaften und Geschwindigkeit setzen Disc Golfer andere Frisbees ein, die sich in ihrer Aerodynamik und ihrem Gewicht unterscheiden. Um im letzten Zug zu putten, also aus kurzer Distanz in den Korb zu treffen, gibt es spezielle Putter-Scheiben. Sie sind die geradlinigsten Golfdiscs, fliegen aber auch am kürzesten.

„Ich bin extra aus Berlin zum Turnier gekommen“, erzählte der 27-jährige Benedikt Heiß. Er spielt seit acht Jahren Disc Golf und betreibt sogar einen Laden für Zubehör rund um den Frisbeesport. „Das Chili Open eröffnet die Disc-Golf-Saison“, sagte Heiß. „Das Turnier ist jedes Mal innerhalb von zwei bis drei Minuten ausgebucht.“ Heiß erklärte, dass der Parcours im Grüttpark besonders sei, denn hier gibt es anstatt der standardmäßigen 18 Bahnen gleich 27. Die Körbe für Disc Golf stehen im Grüttpark seit Jahren und können auch abseits der Turnieraktivitäten genutzt werden.

Peter Teuchert, Turi Küttel und Markus Birkenmeier spielten zu dritt in der Kategorie Ü60. „Das Tolle am Disc Golf ist, dass man mit Jung und Alt spielt und dabei draußen an der frischen Luft ist“, schwärmten die Männer.

Der 16-jährige Florian Lingenhel kam für das Chili Open aus Tirol nach Lörrach. „Mein Vater spielt seit 30 Jahren Ultimate Frisbee, das ist dem Disc Golf sehr ähnlich. Ich selbst spiele seit über sechs Jahren Disc Golf“, berichtete er. Für ihn ist Disc Golf ein Ausgleich zu den aktiveren Sportarten, die er betreibt. Lingenhel nahm den Sieg in der Juniorkategorie U18 mit nach Hause.

Die weiteren Gewinner des Turniers im Grütt sind Sylvain Gouge in der offenen Division, Katka Bodová bei den Frauen, Christof Schlegel im Jahrgang Ü40, Jean-Louis Tanghe bei den Grandmasters Ü50 und Peter Teuchert bei den Senior Grandmasters Ü60.

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