Lörrach Für ein positives Klima

Kristoff Meller
In Röttelnweiler wurde am Mittwoch eine Säuleneiche als Ersatz für eine geschädigte Traueresche gepflanzt. Foto: Kristoff Meller

Stadtbäume ­: Schon 170 Neupflanzungen in diesem Jahr

Lörrach - Sie spenden Schatten, säubern die Luft und wirken sich positiv auf das Mikroklima vor Ort aus: Stadtbäume. Dazu sind sie auch optisch eine Bereicherung. Die Stadtverwaltung Lörrach hat es sich darum zum Ziel gesetzt, den Bestand nicht nur zu erhalten, sondern in den kommenden Jahren weiter auszubauen. 100 Exemplare sollen jedes Jahr gepflanzt werden – zusätzlich zu den Ersatzpflanzungen für gefällte und abgestorbene Bäume.

„Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel“, weiß Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Denn der Klimawandel mit Trockenheit und Hitze, aber auch immer mehr Kabel im Untergrund und der globale Handel erschweren dieses Vorhaben. Allein in der jüngsten Fällsaison zwischen Oktober und Ende Februar mussten die städtischen Baumpfleger rund 280, meist recht große und alte Bäume fällen, weil diese von Pilzen oder Krankheiten befallen waren oder durch die Trockenheit der vergangenen Jahre geschädigt wurden.

„Es werden immer mehr Krankheiten und Schadpilze durch den globalen Handel eingeschleppt – beispielsweise über Paletten“, erklärt Steffen Vogel, Technischer Leiter des Eigenbetriebs Stadtgrün. Früher überlebten der Asiatische Laubholzbockkäfer und andere Schädlinge die Winter hierzulande meist nicht, durch den Klimawandel gelingt das laut Vogel jedoch immer mehr öfter, weshalb mehr Baumarten betroffen sind. Dazu werden immer wieder einige der rund 10 000 Bäume im Stadtgebiet durch Sturm oder physische Einwirkung von Fahrzeugen beschädigt.

Das war auch bei einer Traueresche in Röttelnweiler der Fall. Vermutlich wurde zunächst ein großer Ast durch einen Lkw abgefahren, vermutet Vogel, anschließend bildete sich eine größere Faulstelle am Kronenansatz. Letztlich war der Baum nicht mehr zu retten und musste aus Sicherheitsgründen gefällt werden.

Am Mittwoch pflanzte der Eigenbetrieb Stadtgrün dafür eine rund zehn bis zwölf Jahre alte Säuleneiche als Ersatz, die mit ihrem eher schlanken Wuchs besser für den beengten Standort zwischen zwei Straßen geeignet sei, so Vogel. „Früher hat man sich meist keine Gedanken gemacht, ob der Baum zum Standort passt und wie er nach 50 Jahren aussieht.“

Um den Start für die neugepflanzten Bäume so ideal wie möglich zu gestalten, werden bei der Pflanzung inzwischen zahlreiche neue Techniken und Hilfsmittel genutzt (wir berichten noch ausführlich).

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