Lörrach Fußgängerzone: Palmstraßen-Aufwertung ist ein echter Kraftakt

Marco Fraune
Die Palmstraße wird aufgewertet. Foto: Marco Fraune

Die Arbeiten in der Turm- und Palmstraße gehen etappenweise voran, ein erster Abschnitt fast fertiggestellt. Eine Vielzahl an alten und neuen Leitungen müssen ebenso Beachtung finden wie die passende Logistik.

Der Geruch von Teer in der Nase, der Lärm der Baustellenfahrzeuge im Ohr und der Blick auf unzählige Löcher und Leitungen dominieren aktuell beim Gang vom „LÖ“ entlang des Landratsamts bis zum Senigallia Platz. Auf einer der prominentesten Baumaßnahmen dieses Jahres schreitet das Projekt Innenstadtaufwertung samt Modernisierung auch bei der unter der Straße befindlichen Infrastruktur voran.

Ende dieser Woche sollen nicht nur die Leitungen in der Haagener Straße am Senigallia Platz sowie an der Stichverbindung entlang des Brunnens „Wolkenwaage“ verlegt sein, sondern in diesen Tagen wird bereits die letzte Asphaltschicht aufgetragen. Dann kann der Bus wieder hier verkehren – und der nächste Abschnitt folgen. Denn: Vom Senigallia Platz aus erfolgt über insgesamt zwei Jahre hinweg auch die Umgestaltung der Straßen bis zum Hebelpark, in einem Teilbereich künftig als Fußgängerzone (wir berichteten mehrfach). Der Gemeinderat hatte im Juni 2022 der Auftragsvergabe in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro zugestimmt.

Das ist erledigt

Ein Jahr nach dem Startschuss ist der Neubau des Regenwasserkanals und des Trinkwasserleitungsbaus inklusive der Hausanschlüsse vom Bahnhofplatz bis zum Senigallia Platz abgeschlossen, gleiches gilt für die Kanalarbeiten in der Palmstraße. Derzeit läuft der dritte Abschnitt, also die abschnittweise Neugestaltung des Straßenraums der Palmstraße in Richtung Bahnhofsplatz. Rainer Kropf, Oberbauleitung Kanalbau im Projekt, zeigt hier vor Ort in den offenen Straßenuntergrund. Für den Laien sind unterschiedliche, übereinanderliegende Leitungen zu erkennen. Der Experte erinnert hingegen daran, wie schwierig es ist und war, diese genau ausfindig zu machen und auf ihren aktuellen Betriebszustand hin zu definieren.

Die Turmstraße ist zum Schluss dran. Foto: Marco Fraune

Die oberirdische Aufwertung des Straßenraums hin zu einem Mehr an Aufenthaltsraum und zu deutlich weniger versiegelter Fläche wird zudem zum Verlegen von verschiedenen neuen Versorgungsleitungen genutzt, unter anderem auch den Nahwärmeleitungen. Gas, Trinkwasser, Strom und Breitbandversorgung sind Stichworte. Über 100 Jahre alte marode Kanäle werden ebenso gegen neue ausgetauscht. Alles gleichzeitig sei zudem nicht möglich, weswegen teils Bereiche doppelt aufgegraben werden. Es gehe häufig nur sukzessive, so Kropf.

Das ist noch zu tun

Auf der To-Do-Liste des Kanalbaus stehen noch drei punktuelle Aufgrabungen am Hebelpark und der Turmstaße aus. Nach den Bauferien geht es an die Pflasterarbeiten, die bis Ende dieses Jahres dauern. Geplant ist der Abschluss des dritten Bauabschnitts (Palmstraße) für April 2024. Danach folgt die Erneuerung der Turmstraße und der Straße Am Hebelpark.

Alle Arbeiten müssen aufeinander abgestimmt werden, oberirdisch geht es dann um einen klimaangepassten Straßenbau und eine neue Aufteilung der Nutzung. Bei einer Vor-Ort-Stippvisite mit der städtischen Tiefbauabteilung und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic kamen auch die vielfältigen Einschränkungen zur Sprache, mit denen Gewerbe, Ärzte und Bürger zu kämpfen haben.

Am Senigallia Platz wird bereits die Asphaltschicht aufgetragen. Foto: Marco Fraune

Eine Wirtschaftsförderung

Doch das soll sich lohnen, setzt Neuhöfer-Avdic auf positive Folgen. Aktuell sei es eine schwierige Zeit, bis die Leitungen im Gehweg liegen und der Belag hergestellt ist. „Ich hoffe, das Ergebnis wird für alle eine Bereicherung.“ Auch Fachbereichsleiter Klaus Dullisch gibt die Maxime aus: „Das Endprodukt zählt“, die Stärkung der Innenstadt sei wichtig. Die Bürgermeisterin spricht von einer „aktiven Wirtschaftsförderung“. Besonders viel Aufenthaltsqualität soll die neue Fußgängerzone, die mit Pollern abgetrennt ist, bieten.

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