Die Endlichkeit unseres Daseins wird den meisten Menschen vor allem beim Gang über einen Friedhof bewusst. Wie wichtig für viele diese Orte der Trauer und des Gedenkens sind, und dass sie zudem mit zahlreichen großzügigen, grünen Anlagen gleichzeitig auch dem Naturschutz und der Artenvielfalt dienen, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Zudem sind sie Orte des Erinnerns und Mahnens an den Frieden, kultureller Spiegel, Treffpunkt und lebendiges Geschichtsbuch.
Die jetzige Auszeichnung will auf die Bedeutung der hiesigen Friedhofskultur aufmerksam machen. Bereits im März, unmittelbar vor dem großen Shutdown, hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung beschlossen. Grund dafür sei vor allem die Lebendigkeit der kulturellen Ausdrucksform, betont Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe beim gestrigen Presserundgang über den hier seit 1864 bestehenden Hauptfriedhof. Und der technische Leiter Friedhöfe, Olaf Andris, ergänzt: „Ein Friedhof ist immer auch ein Ort des Lebens.“