Lörrach Ganzjährig für Lörrach im Einsatz

Bernhard Konrad

Werkhof: Frank Sütterlin über Situation und Perspektiven des städtischen Eigenbetriebs / Vermehrt wilde Müllentsorgung / Beengte Verhältnisse

Lörrach - Die Stadt wächst – und mit ihr die Aufgaben des Werkhofs. Unterdessen bindet nicht nur die dynamische Entwicklung der Kommune zunehmend Ressourcen, sondern auch unerfreuliche Tendenzen wie etwa die wilde Entsorgung von Müll.

Polstermöbel, Autoreifen, Sperrmüll: Was die Mitarbeiter des Werkhofs mitten in der Natur vorfinden, meist am Rande des Waldes, ist mitunter haarsträubend.

Müllproblematik

Ein ähnliches Bild zeigt sich insbesondere in der warmen Jahreszeit im Grüttpark, wo manche Grill- und Party-Gruppe ihre Abfälle komplett zurücklässt. Die Häufigkeit solcher Entdeckungen nehme zu, sagt Frank Sütterlin, Technischer Leiter des Werkhofs, im Gespräch mit unserer Zeitung. An der Wiese und auf dem Tüllinger Lindenplatz stelle sich die Situation ähnlich dar, und auch die öffentlichen Müllbehälter im weiteren Umfeld der Innenstadt seien zusehends häufiger mit Hausmüll vollgestopft.

Das bindet Personal und Zeit: Beides hat der Werkhof nicht im Überfluss, denn die Aufgaben des städtischen Eigenbetriebs sind ohnehin schon umfangreicher, als wohl etliche Bürger ahnen.

Personal

52 Mitarbeiter hat die Einrichtung, gelegentlich werden sie von Saison-Arbeitskräften unterstützt. Wie fast überall, ist die Rekrutierung von Fachkräften nicht einfach, beim Werkhof erschwere die starke Konkurrenz von Handwerk und Industrie die Situation zusätzlich. Gleichwohl arbeite beim Eigenbetrieb ein gutes, kollegiales Team zusammen, betont Sütterlin. Zwei neue Kräfte verstärken die Mannschaft, deren Einsatzbereitschaft Sütterlin ausdrücklich lobt: „Es gibt fast nie ein Nein.“

Jedoch: Mit der Erschließung neuer Baugebiete und der Weiterenetwicklung Lörrachs müsse sich auch der Werkhof personell weiterentwickeln.

Beengte Verhältnisse

Das gilt für den Standort ebenfalls: Das Areal an der Teichstraße ist beengt und erfordert offenbar Improvisationstalent. „Der Betrieb läuft, aber wir stehen vor logistischen Herausforderungen“, sagt er mit Blick auf die räumlichen Gegebenheiten.

Mitarbeiter müssen beispielsweise immer wieder zum Außenlager auf dem Riederfeld unweit des Hünerbergs fahren, um dort etwa Hackschnitzel oder Pflastersteine so holen – das kostet Zeit und personelle Ressourcen. Und nach dem Brand des Dröschischopfs – er diente der städtischen Tochter als Außenlager für technische Geräte – wurde es an der Teichstraße noch enger. Denn: Was notwendigerweise ersetzt werden musste, steht nun in der Zentrale.

Die Ausstattung mit Fahrzeugen und Material sei gut. Wichtig sei aber auch, dass Gerätschaften überdacht lagern, weil sie damit geschont würden, erläutert der Technische Leiter.

Standort-Perspektiven

Deshalb würde Sütterlin den angedachten Umzug auf das Lauffenmühle-Areal begrüßen. Wie berichtet, möchte die Stadt das Gelände kaufen. Er sähe dort angesichts zu erwartender Synergieeffekte im Grundsatz einen gemeinsamen Standort mit dem Eigenbetrieb Stadtgrün als vernünftig an. In die weitere Zukunft gedacht sei auch die Feuerwache Nord in direkter Nachbarschaft sinnvoll.

Der Winter kann kommen

Mitunter kommt der Winter in Lörrach spät, aber heftig. Danach sieht es derzeit wahrlich nicht aus – aber falls sich Kälte und Schnee doch noch einstellen sollten: Das Salzlager ist gut gefüllt. Und in Bruchsal lagern bei Südsalz 200 Tonnen Streumaterial als Reserve. Will sagen: Der Werkhof wird keinesfalls kalt erwischt.

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