Lörrach Gefeiert wird mit Grandezza

Die Oberbadische

Burghof: Neues Saison-Programm vorgestellt / 20-Jähriges mit Mariza-Konzert begangen

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Ein langer Weg liegt hinter ihm: Am 6. November wird der Lörracher Burghof 20 Jahre alt. Mittlerweile habe sich das Haus zum Zentrum der regionalen Kulturlandschaft entwickelt, freute sich dessen Leiter Markus Muffler bei der gestrigen Vorstellung des neuen Saisonprogramms.

Königin des Fado

Gefeiert wird „ohne großes Brimborium“, dafür aber „mit Grandezza“. Die Königin des Fado, Mariza (6.11.), wird erwartet, jüngst im Fernsehen zu bestaunen bei der Eröffnung des Eurovision Song Contests in Lissabon. Sie steht in der Reihe „Musik“, unter der ab sofort alle Sparten „mit Tönen“ subsumiert werden. Die typisch deutsche Klassifizierung in E- und U-Musik habe ausgedient, so der Burghof-Chef.

27 Konzerte werden in der neuen Saison geboten, hinzu kommen die Untersparten „Junges Podium“ und „Stimmen im Advent“.

Der musikalische Grenzgänger Ralf Schmid präsentiert ein futuristisches Klavierprojekt, eine Reise durch neue elektronische Welten mit Video und zwei Flügeln (10.10). Als eine der interessantesten Jazzsängerinnen würdigt Muffler die Koreanerin Youn Sun Nah (22.11.), die mit ihrer „sehr souligen, chansonhaften Stimme und wunderbaren Bühnenpräsenz“ nach Lörrach kommt.

Die Kooperation mit dem Sinfonieorchester Basel wird fortgeführt und soll im besten Falle ausgebaut werden. Programm-Mitverantwortliche Kristina Danwerth verwies auf zwei Auftritte (7.12. und 3.2.). Besonders freut sie sich zudem auf ein neues Projekt des Kabarettisten Willy Astor, der auf den Pfaden von Reinhard Mey wandelt, mit humorvoll, nachdenklichen Texten seine „Chance Songs“ präsentiert und zudem das junge Publikum mit seinem „Kindischen Ozean“ (20.1.) begeistern will. Eine musikalische Hommage an Frank Zappa mit den Grandsheiks (2.2.) muss sein, findet Muffler. Was heute im Jazz möglich ist, werden Rymden (21.2.) zeigen. Das Barockorchester La Folia widmet sich gemeinsam mit der Sopranistin Regula Mühlemann in 40 Arien Cleopatra (22.3.)

Ein neues Angebot mit regionalem Hintergrund bietet das erste Neujahrskonzert des hiesigen Blasorchesters Lure im Burghof. Für Muffler ein Beispiel für die – entgegen so mancher Kritik – gute regionale Verwurzelung des Burghofs. Zu dieser gehören des weiteren die Eigenproduktion von Tempus fugit, die regelmäßigen Sessions von Lokalmatador Hary de Ville, der Kabarett-Klassiker „Zugabe“ mit den Lörrachern Florian Schroeder und Volkmar Staub (allerdings zum letzten Mal) und natürlich die Eigenproduktion „anobis“ mit der eigens gegründeten Body Language Company, die – wie bereits berichtet – die Saison eröffnen wird (5.10.). Auf diese Zusammenarbeit mit SAK und dem Theater La Coupole in Saint Louis ist der Burghof-Leiter besonders stolz: „eine moderne spontane, quirlige Produktion“.

Profitable Tanzreihe

Überhaupt der Tanz. Diese Reihe hat sich laut Muffler zu einer der profitabelsten entwickelt. Dies zeige, dass sich qualitativ hochwertige Angebote auf Dauer durchsetzten: „Ein langer Atem zahlt sich in der Kulturarbeit aus“. Neben den gern gesehen Stammgästen Russisches Nationalballett (16.12.), Aterballetto (13.2.) und Gauthier Dance (3030.), die Choreografien aus Israel im Programm haben, kommen auch neue Kompanien nach Lörrach: Das Ballett Hispánico (24.10.) wird sich unter anderem der berühmten Carmen annehmen, leidenschaftlich und temperamentvoll; Les Balletts Jazz de Montréal (18.1.) präsentieren sich ganz modern.

Viel zu lachen

Zu lachen soll es im Burghof auch wieder viel geben – diesmal mit vielen Frauen und fünf neuen Kabarettisten. Dazu gehören Christine Prayon (29.11.) und Hazel Brugger (4.4.), beide aus der „heute-show“ bekannt. Neu im Burghof ist auch Philipp Weber (23.1.). Hans Gerzlich fragt „Und wie war dein Tag, Schatz?“ und spürt dem Büro-Alltag nach. (7.2.) Martina Schwarzmann (25.1.) zeigt die Tücken des Alltags in oberbayrischer Manier auf, während Sarah Hakenberg (1.2.) scheinbar harmlos am Klavier diabolischen Witz versprüht. Kabarett-Freunde können sich zudem auf Matthias Deutschmann, LaLeLu, Jess Jochimsen, die Distel oder Sebastian Puffpaff freuen.

Theater und Literatur

Bekannte und beliebte Namen gibt es auch in der Reihe Theater/Literatur: Bodecker&Neander, Mummenschanz, Familie Flöz und die Burghof Slams sind gesetzt. Schauspieler Charles Brauer wird sich, begleitet von Musik, Texten von Kästner, Tucholsky und Gernhardt widmen (30.11.), während Gerd Heinz aus Stefan Zweigs „Die Welt von gestern“ rezitiert (13.1.), laut Kristina Danwerth ein Abend „von geradezu erschreckender Aktualität.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading