Energetische Sanierungen
Die Bilanz bei den städtischen Gebäuden zeige ebenfalls eine deutliche Reduzierung. Gegenüber dem Höchststand von 1999 mit 3857 Tonnen wurden die gesamten CO 2-Emissionen 2018 um rund 2200 Tonnen (etwa 57 Prozent) reduziert.
Ein „negativer Ausreißer“ ist laut Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic allerdings das sanierungsbedürftige Rathaus mit seiner großen Fassadenfläche: „Wir müssen uns in diesem Jahr Gedanken machen, wie wir uns die Zukunft des Rathauses vorstellen.“
Grundsätzlich sei die energetische Sanierung der städtischen Gebäude wichtig und sinnvoll: „Irgendwann kommt die CO 2-Bepreisung, darum lohnt sich nachhaltiges Agieren beim Sanieren. Ich bin überzeugt davon, dass sich das künftig noch stärker auszahlen wird“, erklärte Neuhöfer-Avdic.
Die Sanierungsliste für städtische Gebäude ist indes sehr lang: „Wir haben einige Projekte vor uns, der Berg ist gewaltig, aber wir müssen ihn anpacken, denn verlagern in die Zukunft bringt nichts“, fasste die Bürgermeisterin zusammen.
Bürger stärker einbeziehen
Die Stadt will die bisherige Organisationsstruktur und die Erarbeitung von geeigneten Maßnahmen weiter entwickeln, mehr Transparenz schaffen und die Bürgerschaft zukünftig stärker einbeziehen. Hierzu wurde das Gremium „Projektkommission Energiestadt“ in „Klimabeirat“ umbenannt und sei hinsichtlich der Besetzung auch den neuen Entwicklungen in der Bürgerschaft angepasst worden. Zudem ist die Gründung eines Arbeitskreises der Bürgerschaft im Januar vorgesehen, in dem Projekte und Ideen zum Klimaschutz und Klimaanpassung erarbeitet werden, die in die Diskussionen des Klimabeirats, der politischen Gremien und die Haushaltsplanberatungen einfließen.
Mitmachplan Klima
Aus dem bestehenden Arbeitsprogramm des eea und den jährlichen Zielen und Maßnahmen wird gemeinsam mit den Ideen aus der Bürgerschaft ein Klimaschutzplan erarbeitet, der neue „Mitmachplan Klima“. Erste Ideen für Maßnahmen wurden bereits von verschiedenen Initiativen wie dem Zukunftsforum eingereicht. Die Aufgabe ist nun, diese Ideen, Maßnahmen und Projekte, die auch künftig entwickelt werden, zu einem gemeinsamen Mitmachplan zusammenzuführen und diesen gemeinsam umzusetzen.
Beteiligungsformen
Neben den energetischen Maßnahmen in städtischen Gebäuden gab und gibt es Projekte die direkt an die Bürgerschaft adressiert sind, etwa Stromsparcheck, Energie- und Umwelttage, Tag der Mobilität, Energieberatung, Energie- und Klimaschutzschulen, Solarkataster, Wärmenetzsondierung oder die Gebäudesanierungsoffensive.
VHS-Reihe „klimafit“
Eine neue Aktion in diesem Jahr ist die VHS-Reihe „klimafit – Klimawandel vor unserer Haustür und was kann ich tun?“ mit sechs Kursabenden ab Februar. Der von der Stadt und zahlreichen Partnern unterstützte Kurs liefert wissenschaftliche Grundlagen zum Thema Klima und Klimawandel, wobei der Fokus auf den Veränderungen liegt, den der Klimawandel auch in unserer Region mit sich bringt.
„365 Dächer“-Wettbewerb
Die Stadt beteiligt sich an dem landkreisweiten „365 Dächer“-Wettbewerb. Bei diesem werden die Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die innerhalb von 18 Monaten den höchsten Zubau an Photovoltaik pro Einwohner vorweisen können.
Bestandteil der Initiative sind Infoveranstaltungen zu Photovoltaikanlagen in Lörrach sowie Beratungen für Bürger.
Kooperation mit Stiftung
Zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben im Klimaschutz werden die Stadt und die Schöpflin Stiftung ihre Kräfte bündeln und kooperieren.
Hierzu stellt die Stiftung eine Förderung von 50 000 Euro zur Verfügung. Der größte Anteil, 40 000 Euro, fließt in das Projekt „Energie und Klimaschutzschulen Lörrach“ (wir berichteten).