Konzeptionell stärker zusammenarbeiten möchten  künftig der Hebelbund und das Dreiländermuseum. Dieses ist  literarische Gedenkstätte für Johann Peter Hebel. Erstes gemeinsames Projekt soll im Jahr 2018 eine Sonderausstellung inklusive Publikation zu Hebels Reise  in die Schweiz werden.

Von Kristoff Meller
Lörrach. „Es gibt sehr viele Berührungspunkte zwischen uns, da wäre es dumm, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit nicht auszunutzen“, erklärte Hebelbund-Präsident Volker Habermaier beim gestrigen Pressegespräch. „Wir passen durch unser grenzüberschreitendes Profil prima zusammen“, befand auch Museumsleiter Markus Moehring. Geplant sei eine „neue konzeptionelle Zusammenarbeit“, die über die bisherige Kooperation hinausgehe. Im  Jahr 2018 soll als erstes Projekt eine Sonderausstellung zu Hebels Reise in die Schweiz präsentiert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Eindrücke, die Hebel vom aufkommenden Tourismus um 1800 gesammelt hat. „Das Projekt lässt sich zusammen viel interessanter gestalten, und wir können so noch mehr Menschen für Hebel begeistern“, sagte Moehring.

Hebelsonntag in diesem Jahr am 8. Mai

Nicht neu ist hingegen der  Hebelsonntag, der am 8. Mai  gefeiert wird. Nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche mit Pfarrer Matthias Weber (Kandern) findet ab 11 Uhr das „Schatzkästlein“ im Dreiländermuseum, dem ehemaligen Wohnhaus Hebels, statt. Den Festvortrag („Was ist unheimlich? Hebels Gespenstergeschichten im Kontext der Aufklärung“) hält Professor Achim Aurnhammer von der Universität Freiburg.

Wer den „Hebeldank 2016“ erhält, wird traditionell nicht im Vorfeld bekannt gegeben, wenngleich sich Habermaier hier für die Zukunft eine Veränderung vorstellen könnte: „Es ist ein alter Hut, aber noch haben wir die Modalitäten nicht geändert.“ Aus der Tatsache, dass im Vorjahr ein Theologe den Preis erhalten habe und gleichzeitig der Theologe Hebel im Mittelpunkt stand, könne man jedoch erschließen, welcher Schriftstellertyp in diesem Jahr den Hebeldank erhalte, wenn der Dichter Hebel in den Fokus rücke, gab Habermaier einen Tipp.

„Literarische Begegnung“ mit Barbara Honigmann

Der „literarische Höhepunkt des Jahres“ im Programm des Hebelbunds findet laut Habermaier allerdings am 22. Mai statt, wenn die Autorin Barbara Honigmann bei den „Literarischen Begegnungen“ zu Gast im Hebelsaal sein wird und aus „Chronik meiner Straße“ liest. Weitere Gäste der Veranstaltungsreihe sind José F.A. Oliver mit „Fremdenzimmer“ (16. Oktober) sowie Uli Führe und Wendelinus Wurth mit „drill di – Haikus, Geschichten und Musik“ (4. Dezember). Der jährliche Ausflug „Mit Hebel unterwegs...“ führt am 25. September diesmal zu einer Mischung aus Stadtführung und Lesung  nach Basel. Dabei stehen laut Habermaier  Hebel-Texte mit Bezug zur Stadt  im Mittelpunkt: „Es wird viel zu wenig Hebel zitiert, darum gibt es diese Reihe.“

Hebel-Gedenkstätte im Museum:
Das Dreiländermuseum besitzt mit über 1000 Objekten die größte Museumssammlung zu Johann Peter Hebel. Dazu gehören persönliche Gegenstände, Bildillustrationen, bibliophile Kostbarkeiten seiner Schriften in der Museumsbibliothek sowie Dokumente und Fotos zur Hebel-Rezeption und zu den Anfängen des Hebelbundes.

Eine kleine Auswahl wird in der Dreiländerausstellung ständig präsentiert. In der Online-Datenbank sind Fotos mit Kurzbeschreibungen zu 112 Hebel-Objekten abrufbar. Die deutlich umfassendere interne Datenbank kann auf Anfrage genutzt werden. Der Online-Katalog  mit 581 Schriften von und über Hebel ist ebenfalls unter www.dreilaendermuseum.de zu finden.