Das Bühnenlicht war stark reduziert, die pausierende Gruppe abgedunkelt. Beim Barockconsort machte das ja noch Sinn in der Art Zurück-zum-Kienspan. Ein echtes Crossover-Konzert also mit durchaus spürbarer Distanz der Gegenwartsmusik zu den mehr als 300 Jahre früher entstandenen Werken, und starken Kontrasten, wenn vertraute Klänge auf unbekannte treffen.
Da war also die Alte Musik, die in der prominenten solistischen Besetzung des Freiburger Barockconsorts mit der Geigerin Petra Müllejans, der Gambistin Hille Perl und dem Lautenisten Lee Santana mit Lebenslust, Spontaneität, tänzerischem Bewegungsimpuls und Wendigkeit instrumentaler Virtuosität in den höchst kunstfertig vorgetragenen Aires, Jigs, Hornpipes und Tanzsätzen einen wundervollen, klingenden Eindruck von der damaligen Wirklichkeit gab.
Und da war die ungemein spielfreudige und temperamentvolle Art, mit der das Moderne-Musik-Ensemble Recherche bis zur Querflöte mit Flatterzunge, Klavier-Clustern und viel Schlagzeugeinsatz ein farbiges Bild der Jetzt-Musik zeichnete, wobei es gelang, mit viel Impulsivität und Akkuratesse auch den nichtspezialisierten Zuhörer mit diesen neuen Tönen zu bannen. Das war also mal ein echtes Experiment, dieses „gemischte Doppel“, das der Burghof wagte!