Lörrach Gepackt vom New-Orleans-Fieber

Die Oberbadische
Spielfreude bei den Sugar Foot Stompers Fotos: Veronika Zettler Foto: Die Oberbadische

Musik: Benefizkonzert für Musikpatenschaften mit den Sugar Foot Stompers

Nicht alle Eltern können ihren Kindern Musikunterricht bezahlen. Hier setzen die „Musikpatenschaften“ der Städtischen Musikschule und ihres Fördervereins an. Am Freitag gab es ein Benefizkonzert zugunsten des Projekts. Die Big Band der Musikschule und die Sugar Foot Stompers spielten in der Alten Halle in Haagen.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Max am Tenorsaxofon, Linus an der Posaune, Julian an der Trompete, Florian am Klavier – das waren nur einige der viel beklatschten Solisten, die dem Gesamtklang der Bigband der Musikschule den letzten Schliff verpassten. Mit ihrem 30-minütigen Auftritt gelang den Nachwuchsmusikern ein furioser Auftakt in der gut gefüllten Halle.

Band- und Musikschulleiter Christoph August hatte mit seinen knapp 20 jungen Mitstreitern ein stimmiges Programm ausgetüftelt. Zwischen dem Opener aus der Muppet-Show und der Zugabe aus Mission Impossible kamen unter anderem „Mercy, Mercy, Mercy“ von Joe Zawinul oder der Blues-Brothers-Ohrwurm „Gimme Some Lovin“ zu Ehren.

Die Sugar Foot Stompers präsentierten sich im Anschluss in unüberhörbar ausgezeichneter Spiellaune. Ihr gut zweistündiges Konzert führte mitten hinein in die 20er-Jahre. Da ging es in die brodelnden Tanzschuppen von New Orleans und Kansas-City, zu den Schaufelraddampfern auf dem Mississippi oder ins legendäre Chicagoer Sunset Cafe, wo neben Louis Armstrong auch Al Capone von sich reden machte.

Am meisten hat es New Orleans den Musikern angetan, daran ließ Heiner Krause in seiner Moderation keinen Zweifel. Zu Ostern will das Oktett die Südstaaten-Metropole erneut besuchen (wir berichteten). Für die Tour, auf der sie auch ein paar Gigs spielen werden, sind noch Plätze für Mitreisende frei.

Die Stompers, Anfang der 80er-Jahre als Schülerband am Hebel-Gymnasium gegründet, machen auch überzeugende Werbung für die Musikschule, schließlich haben die meisten von ihnen dort das Rüstzeug für ihre weitere musikalische Laufbahn erhalten.

Beim Konzert gefiel die Formation in gewohnt stilechter Instrumentierung mit Banjo (Christian Mauch), Waschbrett (Heiner Krause) und natürlich Sousaphon (Bernd Schöpflin). Die Bläsersektion besteht weiter aus Dieter Steininger (Trompete), Thomas Kaltenbach (Posaune), Andreas Walter (Klarinette) und Hiroki Ichikawa an beinah allen Saxofon- und Klarinetten-Typen, derweil Heiner Krause auch die ein oder andere kräftige Linie auf dem unverzichtbaren Kornett beisteuert. Johannes Mauch, der Mann am Klavier, begeisterte mit funkelndem pianistischem Ragtime vor allem im zweiten Set, das dem avancierten New-Orleans-Stil von Jelly Roll Morton gewidmet war.

Schnell gelang es den Stompers, das Publikum mit ihrer bedingungslosen New-Orleans-Begeisterung anzustecken. Im insgesamt perfektionistisch gespielten und performten Programm stachen einige besonders mitreißende, dichte und im klassischen New-Orleans-Stil zwischen Komik und Melancholie groovende Nummern hervor – etwa das durch King Oliver berühmt gewordene „Deep Henderson“ oder „The Chant“ von Jelly Roll Morton. Beide wurde mit tosendem Applaus quittiert.

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