Lörrach Gesänge des roten Mondes

Veronika Zettler
Sängerin „Red Moon“ im Lörracher Burghof Foto: Veronika Zettler

Stimmen-Festival: Sängerin „Red Moon“ verzaubert die Zuhörer im Burghof

Prinzessin, Hexe, Außerirdische – das weit ausgestellte Kleid im Barockstil und die überlangen spitzen Handschuhfinger lassen vielerlei Assoziationen zu. „Wer von euch hat gestern die Wirkung des Vollmonds gespürt?“, fragt die Geheimnisvolle, die trotz hochsommerlicher Temperaturen in dem voluminösen Prachtkostüm steckt. Etliche im Publikum strecken die Hände in die Höhe.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Überhaupt scheint da ein wenig Magie im Spiel zu sein, wenn Sängerin Joanna-Deborah Bussinger alias „Red Moon“ (roter Mond) ihre ätherisch-sphärischen Oden und Balladen singt und mit ausladenden Armbewegungen große Gefühle heraufbeschwört: „Für mich ist Musik eine Reflexion von Emotionen“, erklärte sie in einem Interview.

Bevor kommende Woche die Marktplatzkonzerte starten, führte das Stimmen-Festival am Donnerstagabend noch einmal in den Burghof. Rund 70 Besucherinnen und Besucher genossen an Stehtischen im Foyer den Auftritt von Red Moon. „Eine wunderbare Stimme, die sie für das Stimmen-Festival prädestiniert“, hatte Burghof-Intendant Timo Sadovnik versprochen, ehe Red Moon bei dem nur einstündigen Konzert dann wirklich für einen jener besonderen Stimmen-Momente sorgte.

In wenigen Tagen feiert Joanna-Deborah Bussinger ihren 29. Geburtstag. Viel Zeit ist vergangen, seit die in Basel geborene Sängerin 2015 an der Seite von Kjetil Mørland Norwegen beim Eurovision Song Contest vertrat - damals noch unter dem Künstlernamen Debrah Scarlett - und 2013 in der norwegischen Ausgabe von „The Voice“ das Halbfinale erreichte. Längst hat sie neue musikalische Experimentierfelder betreten und unter dem Künstlernamen „Red Moon“ ein internationales Publikum auf sich aufmerksam gemacht.

Einige bislang unveröffentlichte Titel begeistern

Von ihren mittlerweile zwei erschienenen EPs bringt sie freilich das ein oder andere Stück in den Burghof mit, darunter die vielbeachteten Songs „Orchids“, „Dogma“, „Dreamer“ und „Medusa“. Auch einige bislang unveröffentlichte Titel begeistern die Zuhörer: „Davon habe ich doch noch so viele“, lacht die heute in Norwegen lebende Sängerin.

Aus der Schweiz stammen die beiden Bühnenpartner: Schlagzeuger Carlo Caduff und Soundkünstlerin Mya Audrey (Keyboards), die jeden Song meisterlich in neue opulente Stimmungsfarben tauchen. „Fight or Flight“ ist gar ein reines Akustikstück, das Mya Audrey am Flügel begleitet, derweil die charismatische Stimme von Red Moon kunstvolle Kapriolen dreht.

Mit Adele, Sia, Lorde oder Florence & The Machine wurde Red Moon in der Musikpresse schon verglichen, aber auch an die gerade neu gefeierte Kate Bush und vor allem Songs wie „Wuthering Heights“ fühlt sich der ein oder andere im Publikum erinnert. Die mystische Aura, die introspektiven Lyrics und die gläserne Stimme, die auch mal in schwindelerregende Höhen klettert, sind jedenfalls eine Klasse für sich.

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