Lörrach Glanzlichter und ein Funken Hoffnung

Die Oberbadische
Dicht gedrängt verfolgten die Besucher das Abschlusskonzert der „SchallWerkStadt“ im Burghof-Foyer. Foto: Joachim G. Pinkawa Foto: Die Oberbadische

Konzert : SchallWerkStadt verabschiedet sich mit Doppelkonzert / Neuanfang mit neuem Konzept geplant

Von Joachim G. Pinkawa

„Wir sind begeistert von unseren Absolventen“ war die einhellige Meinung der Verantwortlichen und Dozenten der SchallWerk-Stadt aus Holzen und des Publikums am Freitag und Samstag beim Abschlusskonzert im Burghof. Die Musikakademie schließt bekanntlich ihre Tore aus wirtschaftlichen Gründen.

Lörrach. 24 Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellten als vielversprechende Nachwuchskünstler die Ergebnisse der einjährigen Arbeit an ihrem künstlerischen Handwerk unter Beweis. Dem altersmäßig bunt gemischten Publikum präsentierten „authentische Persönlichkeiten ihr musikalisches Schaffen als erlebte kreative Gemeinschaft, in der Musik bewegt und verbindet“, wie es Akademieleiter Marc Egles beschrieb.

In entspannter Atmosphäre brachten die Musiker Leben auf die Bühne im Burghof-Foyer. Da die Musikakademie in ihrem Ausbildungsprogramm die Studienschwerpunkte „Modern Music, Music Production und Music Business“ praktiziert, war die Veranstaltung von den Studierenden komplett organisiert, technisch gestaltet und umgesetzt.

Am Freitag gab es die Einzelperformances, Duos, Trios, ganze Bandbesetzungen und Instrumentals mit bekannten und neuen zeitgenössischen Songs und Eigenkompositionen. Rock und Pop, von fetzig mitreißend bis sanft und bewegend, interpretierten erkennbare Musiktalente im ersten Teil unter dem Motto „Von Zwerch- und Trommelfellen“ aus dem Unterricht erarbeitetes Repertoire als Singer/Songwriter (Gesang), am Schlagzeug, oder der Gitarre.

„Vielsaitig und tastenvoll“ lautete das Motto des zweiten Teils, bei dem Gitarre und Keyboard dominierten und professionelle Begleitung mit Gesang und anderen Instrumenten fanden. Bevor abschließend alle Akteure zum „Chorbeitrag Aural Theorie“ unter Leitung von Dozent Tomi Kaufmann auf der Bühne zusammenkamen, richteten Marc und Silvia Eglès das Wort noch an das Publikum.

Für die jetzigen Studierenden bedeutete das Abschlussfestival das erfolgreiche Ende ihrer Ausbildung, für die Verantwortlichen und die Dozenten das Aus der Musikakademie. Denn, wie vor einiger Zeit bekannt gegeben wurde, hat der bisherige Träger, das gemeinnützige christliche Bildungswerk „TeachBeyond Deutschland“, die Schließung der in Holzen angesiedelten Einrichtung aus wirtschaftlichen Gründen geplant.

Marc und Silvia Eglès verdeutlichten den nachhaltigen Stellenwert der seit 2011 bestehenden privaten Ausbildungsstätte, deren Finanzierung hauptsächlich durch Studentenbeiträge, Spenden und Sponsoren erfolgte. Marc Eglès kündigte die bereits erarbeitete Gründung eines Trägervereins an, unter dessen Trägerschaft, mit noch zu findenden Spendern und Sponsoren, die Fortführung der Arbeit im Frühjahr 2018 erfolgen soll. Inzwischen werde das Konzept überarbeitet und nach Sponsoren gesucht, um im kommenden Jahr mit neuen Studenten wieder erfolgreich durchzustarten. Eglès dokumentierte überzeugt die Willenskraft und Zuversicht zum Neustart des Konzeptes, das sich von anderen Musikakademien dahingehend unterscheidet, dass neben rein musikalisch-fachlichen Inhalten großer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden gelegt wird.

Von der Güte und Nachhaltigkeit des Konzeptes konnte sich das Publikum am zweiten Tag beim „Showcase“ der vier gecoachten Bands der SchallWerkStadt überzeugen.

Die aus verschiedenen Zusammensetzungen bestehenden Bands „Lyrebird“, „Septhomas Prime and the Groovebots“, „Blue Monday“ und „Austin and the Cops“ gaben als geballte Ladung und Entladung erlernten Könnens eine Musikshow zum Besten, die keine Wünsche offen ließ und das Publikum nicht nur komplett begeisterte, sondern den möglichen Verlust einer solchen Ausbildungsstätte handwerklich und menschlich hör- und erkennbar dokumentierte.

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