Lörrach Grandioses Jazzfest

Die Oberbadische
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Kultur: Gut 900 Besucher genossen einen schönen Jazzabend auf Burg Rötteln

Mitreißende Bands, schönes Wetter und Sommerfestatmosphäre: Diese Zutaten brachten auch bei der 19. Auflage von „Jazz auf der Burg“ den „Touch Of New Orleans“ nach Lörrach. Mit gut 900 Besuchern war die Veranstaltung ausverkauft.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Das Wetter hieltbis kurz nach Mitternacht stand. Ulf Bleckmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Dreiländereck, hatte es so bestellt, wie er bei der Eröffnung verkündete. Die Volksbank präsentiert das Jazz-Festival. Zufrieden war man auch beim Jazzclub Lörrach: „Alle Bands haben ein tolles Programm gemacht“, bilanzierte Jazzclub-Chef Werner Büche.

Shuttle-Busse chauffierten die Besucher zur Burg und am späten Abend wieder talwärts. Im Publikum waren viele, die alljährlich treu zu dem Jazzfest pilgern. Manche suchten sich mit Decke ein Plätzchen auf der Wiese, andere früh einen Stuhl im Biergarten und nicht wenige hefteten sich an die Fersen der „Mama Shakers“: Sie waren die Entdeckung des Abends. Mit dem jungen Quintett aus Paris hat Werner Büche einen Glücksgriff getan. Die Mitglieder stammen aus Schweden, Frankreich und der Türkei, ihre Liebe gilt indes allem, was in Louisiana, Mississippi und Tennessee in den 20er- und 30er-Jahren musikalisch gezaubert wurde. Die beiden virtuosen Frontfrauen Angela Strandberg (Trompete) und Ezgi Sevgi Can (Klarinette) sowie ihre Begleiter Benjamin Stern, Baptiste Hec und Adrien Mallamaire hatten Stücke ihrer CD „Shout Sister Shout“ im Gepäck, von der am Samstag so manches Exemplar verkauft wurde. Gut aufgelegt, charmant und mit einer Prise Ironie erspielten sie sich den Status Publikumslieblinge. Die Zuhörer wollten sie nach dem dritten Set gar nicht mehr aufhören lassen, was zu einem Novum führte: Vor der Burgschenke spielten die Shakers dicht umzingelt, während zugleich auf der Hauptbühne die Allotria Jazzband vor ebenfalls vollen Stuhlreihen swingte.

Wie immer war die Biergartenbühne regionalen Jazzern vorbehalten. Diesmal sorgte in bester Spiellaune die Lazy River Jazz Band für Stimmung. Der renommierte Posaunist Vincent Lachat, unter anderem aktiv in der Pepe Lienhard Big Band und dem Swiss Jazz Orchestra, verstärkte die Gruppe. Die Jungs verfügen mittlerweile über ein riesiges Repertoire an Dixieland-Jazz, New Orleans Standards und Louis Armstrong Evergreens. Bei Stücken wie „Hello Dolly“ oder „When You’re Smiling“ war das Publikum hin und weg. Während Banjo, Bass und Schlagzeug fulminant swingten, solierten die drei Bläser Bernd Argast (Klarinette), Peter Gottstein (Trompete) und Vincent Lachat (Posaune) immer wieder erstklassig.

Auf der Hauptbühne spielte zum dritten Mal in der Veranstaltungsgeschichte die Allotria Jazzband aus München, verstärkt von der kanadischen Sängerin Nina Michele. Ihr vierstimmiger Bläsersatz begeisterte mit elegant arrangierten Preziosen der King-Oliver-Ära, durchwoben von immer wieder glänzenden solistischen Einlagen sämtlicher Mitglieder bis hin zu Pianist Thilo Wagner, Schlagzeuger Gregor Beck und Bassist Peter Cischeck. Dazu interpretierte Nina Michele mit zart-rauchiger Stimme verträumte Standards wie „Cheek to Cheek“ oder „Honeysuckle Rose“. Die feingliedrigen Soli von Rainer Sander (Klarinette und Altsaxofon) bleiben in Erinnerung.

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