Lörrach Große Bandbreite der Kunst

Die Oberbadische

Kultur : Sechste Nacht der offenen Ateliers lockt viele Gäste

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. „Es ist erstaunlich, wie viele Künstler es in Lörrach gibt.“ Dies war am Samstag bei der sechsten Nacht der offenen Ateliers immer wieder zu hören. 30 Künstlerinnen und Künstler hatten diesmal ihre Ateliers für Besucher geöffnet – so viele wie noch nie.

Die Künstlerin Dina Rosas von der Ateliergemeinschaft Aichelepark hat in ihren Bildern Reiseeindrücke verarbeitet. In Sambia habe die Vielfalt des Urwaldes sie fasziniert, erzählt sie. Diese Eindrücke flossen in eine Komposition ein, in der duftige, flirrende Farben sich mit dunklen, kraftvoll auf die Leinwand geschleuderten Pigmente spannungsvoll ergänzten.

„Verbundenheit und Vertrauen“ bezeichnete Michael Jaks im Atelier nebenan als sein großes Thema. Bei einer weißen Steinskulptur waren zwei ausdrucksvolle Köpfe durch eine verschlungene Linie verbunden – ein Symbol für die Unendlichkeit. Seine Mutter Sylvia Jaks zeigte Porträts und halbabstrakte florale Bilder in leuchtenden Farben. Alle fünf Künstler der Ateliergemeinschaft und Gastkünstler empfingen im Künstlerhaus unter den Parkbäumen Besucher. Auch Christoph Geisel, der Organisator der Ateliernacht, zeigte seine experimentellen Fotografien und andere Arbeiten.

Bisher liege im Lörracher Kunstbetrieb der Schwerpunkt auf der Musik, stellte Geisel fest. Die Nacht der offenen Ateliers solle auch die Bildenden Künstler ins öffentliche Bewusstsein rücken. Bei der Auswahl der Künstler lege er zwar Wert auf ein gewisses Niveau, suche sie aber nicht nach Inhalten, etwa nach einer bestimmten Kunstrichtung, aus. Er schaue nur, dass die Teilnehmer schon Ausstellungserfahrung haben, dass ihre Ateliers in der Innenstadt zu Fuß erreichbar und nicht zu klein für Besucher sind.

Dieses Konzept kam auch diesmal beim Publikum an. In allen Ausstellungsräumen gab es herzliche Begrüßungen, überall waren Menschen in angeregte Gespräche vertieft, bei denen auch Schweizerdeutsch zu hören war.

Cerstin Thiemann gab in ihrem Atelier in der Riesstraße zum Beispiel Auskunft über ihre ausdrucksstarken Köpfe aus Ton und ihre eleganten mit „Naked Raku-Technik“ gebrannten Schalen. Irene Pacha hatte das Rilkegedicht vom „Panther im Jardin des Plantes in Paris“ poetisch-zart illustriert, um es als Buch zu veröffentlichen. Im Freiraumkunstlager stand die Farbe Weiß im Mittelpunkt.

Magdalena Schneider wiederum hatte ihre Eindrücke von abenteuerlichen Motorradreisen etwa durch Russland und Marokkos Wüsten in dynamisch-kraftvollen Farbkompositionen festgehalten. Sie und die Malerin Illa Arens waren zum ersten Mal dabei.

Auch Rose Thurow zeigte in ihrem Atelier im Adlergäßchen temperamentvolle Farbkompositionen und tanzende Frauenfiguren. Da Geisel ihr Atelier als zu klein abgelehnt habe, habe sie einfach auf eigene Faust geöffnet.

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