„Ich bin halb B-boy und halb Boheme, ich rocke Lacoste und Ralph Lauren, und immer fresh, und ohne Fleck, ich sag, wir machen das klar – Au ja...“, rapped er einen seiner typischen Hits des Albums „Mercedes Dance“, das 2006 erschienen ist.
Vielleicht ist es die Vertrautheit, zumindest von den älteren Fans, oder doch der Beat: Spätestens bei „Wacken“, dem bissigen Song auf das bekannte Metal-Festival aus seinem rockigeren Album „Hammer & Michel“ gehen die Lörracher richtig mit. Da merkt man nichts von den schlechten Bewertungen vieler Kritiker zu diesem letzten Album von 2014, das bei seinem Erscheinen trotzdem 24 Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts war.
Zwischen jedem Song nimmt der gebürtige Hamburger Kontakt mit der Menge auf, bringt ihnen lustige „Synchronstyleskills“ bei oder animiert zum Mitmachen.
Mag seine schnarrige Stimme auch umstritten sein, irgendwie gehört sie zu der vielfältigen Musikshow, die Jan Delay mit Disko No. 1 auf die Bühne bringt. Elemente aus Reggae, Hip-Hop, Funk, Soul und natürlich Disco wechseln sich teilweise innerhalb eines Liedes ab, alles, was musikalisch Emotion bringt, hat im Set Raum.
Der Vorteil vor allem ältere Songs für seinen dritten Auftritt in Lörrach ausgewählt zu haben, ist auf jeden Fall, dass jeder auf dem Marktplatz mitsingen kann – und je später der Abend, umso lauter die Chorbegleitung der Lörracher Zuhörer.
Erst nach zwei Zugaben, dem beliebten „Disco“, einer Runde Stopptanz, einem Medley und ganz zum Schluss noch „St. Pauli“ darf er sich und seine Band um 23.01 Uhr verabschieden.
„Ich bin einfach glücklich“, strahlt der Lörracher Daniel Lambertus, zum dritten Mal Besucher auf einem Jan-Delay Konzert. „Er hat wieder richtig gut Stimmung gemacht.“ Das finden wohl alle Besucher, die jetzt gut gelaunt den Platz verlassen. Auch wenn der Abend für Delay-Kenner nichts Neues geboten hat, das Konzert war auf jeden Fall ein stimmungsvoller Auftakt der Marktplatz-Reihe.