Den Einschätzungen von Grünen und SPD schloss sich auch Jürgen Exner (CDU) an. Gleichzeitig bekundete er Solidarität mit der Verwaltung, die ihre städtebaulichen Ziele ad absurdum geführt sieht.
Lidl könnte bauen
Andere Töne lieferte Matthias Lindemer (Freie Wähler). So habe man Lidl die Baugenehmigung erteilen müssen, diese liege vor, womit der Discounter direkt bauen können. Dennoch sei es für ihn „ökonomisch unsinnig“, nur eingeschossig zu bauen. Matthias Koesler (FDP): „Die heutigen Konsumenten fordern die Nähe zum Auto ein und Lidl hat einen Anspruch auf die Baugenehmigung.“ Gewerbeflächen im zweiten Obergeschoss seien nicht marktflächig, die Baukosten dann um ein Vierfaches höher. Ob der Aufschrei ebenso groß ausfallen würde, wenn es sich um ein renommiertes Lörracher Unternehmen handele, stellte Koesler zudem als Frage in den Raum. Oliver Lehmann (CDU) versteht zudem die ganze Aufregung um die Mehrgeschossigkeit nicht, wie er sagte.
Das sagt die Verwaltung
Stadtplanerin Antje Schnacke-Fürst musste einräumen, dass das Rathaus wenig Verhandlungsmasse hat, hier die städtebauliche Wunschvorstellung mit einem großen mehrgeschossigen Gebäude umsetzen zu lassen. Lidl wolle das Konzept realisieren, das 1000-fach das gleiche sei. Einzig die Ausweitung der bisherigen Begrenzung von 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche wäre hier eine Option, welche die Stadt aber aufgrund des Einzelhandels-Schutzes der Innenstadt nicht ziehen will. Wohnen in weiteren oberen Geschossen gebe der Bebauungsplan nicht her und sei aufgrund der benachbarten Betriebe nicht zielführend. „Solche wären in ihrem Bestand dann gefährdet.“ Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic ergänzte, dass eine Veränderungssperre nicht möglich sei, vielmehr hofft sie auf die weiteren Gespräche mit Lidl, die auch noch an der Turmringer Straße ihren Markt erweitern wollen.