Lörrach Großer Zulauf für „Zweite Säule“

Die Oberbadische
(Archivfoto) Foto: Die Oberbadische

Schule: Leichter Rückgang bei Anmeldungen für Lörracher Gymnasien. Schulstart unter Corona-Bedingungen.

Lörrach - Vergangene Woche sind die Schulen in Lörrach ins neue Schuljahr gestartet. In den letzten Tagen wurden im Fachbereich Jugend/Schulen/Sport die statistischen Daten hierzu erfasst und ausgewertet. Zwei Ergebnisse: Es wurden mehr Erstklässler eingeschult als im Vorjahr, bei den Gymnasien gibt es hingegen einen leichten Rückgang.

Zum Schuljahr 2020/2021 wurden insgesamt 399 (Vorjahr 358) Erstklässler eingeschult. Im Einzelnen sind dies: Hebelschule 63 (43), Fridolinschule 64 (57), Neumattschule 33 (33), Eichendorffschule 30 (12), Albert-Schweitzer-Schule 32 (35), Grundschule Tumringen 32 (34), Schlossbergschule 37 (40), Hellbergschule 46 (35), Astrid-Lindgren-GS 37 (36), Grundschule Salzert 21 (26) und die Pestalozzischule 4 (3).

Den Schritt an die weiterführenden Schulen haben insgesamt 419 Schüler angetreten, davon kommen 68 von außerhalb. An der Hellbergschule sind dies 37 (25) Werkrealschüler in der 5. Klasse. An der Theodor-Heuss-Realschule konnten 105 (78) Fünftklässler begrüßt werden; an der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule 61 (47); an den Gymnasien 216 (227), davon 138 (150) am Hans-Thoma-Gymnasium sowie 78 (77) am Hebelgymnasium; die Pestalozzischule begrüßt zwei neue Fünftklässler.

Das Übergangsverhalten stellt sich somit folgendermaßen dar: Werkrealschule 7,13 Prozent, Realschule 24,32 Prozent, Gemeinschaftsschule 11,55 Prozent, Gymnasium 43,22 Prozent.

Das bedeutet einen leichten Rückgang bei den Gymnasien sowie einen Zuwachs für die Realschule, die Gemeinschaftsschule und die Werkrealschule. Diese hatte in den vergangenen Jahren mit stark sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Die Zunahme liegt auch an dem Auslaufen des Werkrealschulzweigs an der Neumattschule zum abgelaufenen Schuljahr. Die Grundschule bleibt dort bestehen.

Die Hellbergschule Brombach ist aktuell die einzige Werkrealschule in Trägerschaft der Stadt und im Schulamtsbezirk. Auch ohne die neu hinzugekommenen Schüler aus dem Einzugsgebiet Neumatt gab es viele Anmeldungen in Brombach.

Insgesamt ist ein Zulauf für die Schulen der sogenannten „Zweiten Säule“ zu verzeichnen (Werkrealschule, Realschule, Gemeinschaftsschule). Diese Schularten zu stärken war laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung das erklärte Ziel des Schulentwicklungsplanungsprozesses. Hierzu gab es Informationen für die Eltern und Schüler in den Info-4-Veranstaltungen und in der Veranstaltung des Gesamtelternbeirats „Lebenslinien“, die aufzeigen sollen, dass das baden-württembergische Schulsystem viele verschiedene Wege ermöglicht, um den angestrebten Abschluss zu erreichen.

Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen

Seit Wochen wurden die Maßnahmen für den sogenannten „Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen“ von allen am Schulleben Beteiligten, wie Schule, Stadt und schulische Kooperationspartner, vorbereitet. Dabei sind die Bedingungen von Kommune zu Kommune und von Schulstandort zu Schulstandort höchst unterschiedlich. In diesem Schuljahr wird in festen Gruppen unterrichtet, um besser auf ein eventuelles Infektionsgeschehen reagieren zu können. Eine Mundschutzpflicht gibt es an den Grundschulen nicht. An den weiterführenden Schulen gibt es auf Begegnungsflächen eine Mundschutzpflicht für alle Schüler und alle am Schulbetrieb Beteiligten.

Die Planungen für das neue Schuljahr stellten alle Schulleitungen und auch die Stadt sowie alle am Schulbetrieb beteiligten Kooperationspartner (zum Beispiel SAK und Kaltenbach-Stiftung oder die Caterer) vor große Herausforderungen. Die vom Land erlassenen Corona-Vorgaben, die unterschiedlichen räumlichen und personellen Bedingungen machen den gewohnten Schulbetrieb kaum möglich.

So muss zum Beispiel auch in Mensen in festen Gruppen gegessen werden. Das enge Mittagsband und die räumlichen Gegebenheiten stellen die Verantwortlichen hier vor schwierige Aufgaben, die nur mit erhöhtem Personalaufwand und Flexibilität aller Beteiligten bewältigt werden können. Caterer mussten beispielsweise mehr Personal für die Essensausgabe einstellen, damit den Hygienevorgaben Rechnung getragen werden kann. Auch war es notwendig, die Abrechnungssysteme flächendeckend umzustellen. An den meisten Schulen kann somit die Mittagsverpflegung wieder anlaufen, für wenige Standorte wird aber noch nach Lösungen gesucht.

Auch in der Schulkindbetreuung musste durch die vorgeschriebenen festen Gruppen mehr Personal gefunden werden. Der erhebliche organisatorische, personelle und finanzielle Mehraufwand ist enorm.

„Die umgesetzten Maßnahmen bilden eine gute Grundlage, um den Kindern und Jugendlichen ein fast normales Schuljahr zu bieten und ihnen das Lernen zu ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Jörg Lutz. „Ich danke allen Beteiligten, die den Schulbetrieb organisiert haben.“

Digitalisierung verbessern

Eine große Aufgabe ist auch die Digitalisierung der Schulen. Corona hat hier die Bereiche aufgezeigt, in denen Handlungsbedarf besteht. Durch den Digitalpakt von Bund und Land haben Kommunen die Möglichkeit, die dringendsten Bereiche zu entwickeln. Derzeit werden auch bei der Stadt mit den Schulen und einer Fachfirma Digitalisierungskonzepte zum Ausbau der Infrastruktur erarbeitet. Die Schulen müssen Medienentwicklungspläne (MEP) erstellen, um die Fördergelder zu nutzen. Einige Lörracher Schulen haben bereits einen vom Land genehmigten MEP.

Bei Erweiterungsbauten (Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule) und Sanierungen im Bestand (Fridolinschule) werden die Bedarfe aus den MEPs an die Gebäudeinfrastruktur direkt mitgeplant und umgesetzt. Neben den gesamthaft konzeptionellen und infrastrukturellen Schritten wurden parallel bereits die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen mit digitalen Endgeräten ausgestattet, um diese zu erproben und im Unterricht einsetzen zu können. Auch an den Grundschulen haben die ersten mobilen Endgeräte Einzug gehalten.

Im Rahmen der Corona-Soforthilfe des Digitalpaktes konnten über 600 weitere mobile Endgeräte bestellt werden, die an Schüler ohne entsprechenden Zugang verliehen werden können. Dies soll im Falle von erneuten Schul- oder Klassenschließungen die Zugangsmöglichkeiten verbessern.

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